Diözese St. Pölten gedenkt der Bischöfe Zak und Krenn
Die Diözese St. Pölten gedenkt dieser Tage ihrer beiden früheren Bischöfe Franz Zak (1917-2004) und Kurt Krenn (1936-2014). Zak verstarb vor 20 Jahren, am 28. Jänner 2004, Krenn vor zehn Jahren, am 25. Jänner 2014. die St. Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt" hat an die beiden Bischöfe erinnert.
Als der 1917 in der Pfarre Thaya geborene Zak im Jahr 1956 zum Bischof-Koadjutor mit Nachfolgerecht der Diözese St. Pölten ernannt wurde, leitete die Diözese noch der legendäre Bischof Michael Memelauer (1874-1961), der seine Gläubigen durch die schwere Zeit des Weltkrieges geführt hatte. Österreich erlebte einen unvergleichbaren Wirtschaftsaufschwung und das katholische Leben war am Blühen. Die Gesellschaft war geprägt von der Kriegsgeneration, zu der auch Zak zählte. Er musste an mehreren Fronten Kriegsdienst leisten.
Nach seiner Priesterweihe 1947 wirkte Zak zunächst als Kaplan in mehreren Pfarren und studierte anschließend Kirchenrecht in Rom. Mit dem Ableben seines Vorgängers übernahm der Koadjutor am 30. September 1961 die Leitung der Diözese, die er für die folgenden 30 Jahre innehatte.
Zaks ersten Amtsjahre seien geprägt gewesen vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965), von dem der junge Bischof voller Begeisterung zurückgekehrt war, wie "Kirche bunt" schreibt. Die Umsetzung der Konzilsbeschlüsse wurde zu seiner Lebensaufgabe. Dazu sollte vor allem die groß angelegte Diözesansynode dienen, die 1971 und 1972 erstmals auch unter breiter Laienbeteiligung abgehalten wurde.
Gleichzeitig war Zak jedoch ab Ende der 1960er-Jahre mit dem einsetzenden Rückgang der kirchlichen Bindung der Gläubigen sowie mit dem beginnenden Priestermangel konfrontiert.
Als er 1991 in den Ruhestand trat, folgte ihm Kurt Krenn als Diözesanbischof nach. Zak habe jedoch weiterhin interessiert das Geschehen in der Diözese verfolgt, heißt es in "Kirche bunt", bis er 2004 verstarb.
Professor und Bischof
Der 1936 im Innviertel geborene Krenn wurde 1962 in Rom zum Priester geweiht und schlug eine wissenschaftliche Laufbahn ein. Nach der Promotion wurde er 1970 zum Professor für Philosophie nach Linz ernannt und lehrte als solcher auch drei Semester an der Philosophisch-theologischen Hochschule in St. Pölten. 1975 ereilte ihn der Ruf auf den Lehrstuhl für Dogmatik an der Universität Regensburg. Am 3. März 1987 wurde er zum Weihbischof in Wien ernannt und erhielt am 26. April von Kardinal Groër die Bischofsweihe. Vier Jahre später erfolgte die Ernennung zum Bischof von St. Pölten, deren Leitung er mit 15. September 1991 übernahm.
Schon seine Ernennung zum Wiener Weihbischof sei umstritten gewesen, erinnert "Kirche bunt". Auf dem Boden liegende Demonstranten versperrten ihm sogar den Weg zur Bischofsweihe. Nur mit Polizeischutz konnte Krenn in den Stephansdom gebracht werden. Auch nach seiner Bestellung zum St. Pöltner Bischof kam es teilweise zu Widerstand unter Klerus und Volk. Für Kritik sorgte vor allem seine Personalpolitik sowie seine oft durchaus bewusst provozierenden Äußerungen in den Medien.
Dennoch konnte er in den 13 Jahren seiner Amtszeit in St. Pölten auch einige Initiativen setzen, die bis heute ihre Wirkung entfalten, wie es in dem Kirchenzeitungsartikel weiter heißt. So wurde etwa das neue Bürogebäude der diözesanen Zentralstellen in der Klostergasse während der Ära Krenn geplant. Auch die anfangs umstrittene Gründung der "Gemeinschaft vom heiligen Josef" in Kleinhain 1995 habe sich auf lange Sicht positiv für die Diözese ausgewirkt, zumal die Priester der Gemeinschaften noch heute zahlreiche Pfarren seelsorglich betreuen.
Nachdem Krenn infolge des Skandals um das St. Pöltner Priesterseminar 2004 zurücktreten musste, wurde es ruhig um ihn. Er verstarb am 25. Jänner 2014 im Alter von 77 Jahren nach langer Krankheit im Kloster der Dienerinnen der Immaculata in Gerersdorf. Als "streitbaren Bischof" bezeichnete Bischof Klaus Küng seinen Vorgänger, als dieser im Jahr 2014 im St. Pöltner Dom zu Grabe getragen wurde.
Quelle: kathpress