Jerusalem: Österreichisches Pilgerhospiz vor "finanziellem Desaster"
Der aktuelle Gazakrieg stellt auch das österreichische Pilgerhospiz vor große finanzielle Herausforderungen: Gestalteten sich die ersten Monate des vergangenen Jahres noch positiv durch steigende Nächtigungszahlen, so seien nun die Buchungen eingebrochen. Das erste Halbjahr 2024 drohe für das traditionsreiche Haus in der Jerusalemer Altstadt "finanziell ein Desaster" zu werden, wie der Präsident des Freundeskreises des Pilgerhospizes, Georg Habsburg-Lothringen, im aktuellen Rundbrief des Hospizes schrieb. Habsburg-Lothringen verband dies mit einem Spendenaufruf.
"In den Monaten Oktober, November und Dezember stand unser Hospiz leer und nur wenige Gäste verirrten sich ins Kaffeehaus. Der Großteil der MitarbeiterInnen sitzt sorgenvoll im unbezahlten Urlaub vor sich häufenden Rechnungen. Nun sind auch die Reservierungen für das erste Quartal 2024 weggebrochen", so Habsburg-Lothringen. Selbst wenn der Krieg bald ende, bleibe ein großes finanzielles Loch im ersten Halbjahr bestehen. "Wir lassen unser Pilger-Hospiz und unseren Rektor nicht im Stich", appellierte Habsburg-Lothringen an die Mitglieder des Freundeskreises, ihre Beiträge "kräftig aufzurunden" und so zur finanziellen Entspannung beizutragen.
Bugnyar seit 20 Jahren Rektor
Weiters wurde in dem Rundbrief mitgeteilt, dass Hospiz-Rektor Markus Stephan Bugnyar heuer den 20. Jahrestag seiner Ernennung zum Rektor des Pilgerhospizes feiert. "Im Mai 2024 jährt sich mein Dienstantritt an diesem religiös, kulturell, politisch so extrem aufgeladenen Ort zum 20. Mal", schrieb Bugnyar. Trotz des Jubiläums sei er, "alles andere als amtsmüde", so der Hospiz-Rektor wörtlich und kündigte mehrere Veranstaltungen sowie die nächste Phase in der Generalsanierung des Hauptgebäudes an.
"In Kooperation mit der Otto von Habsburg Stiftung planen wir eine Ausstellung für den Mai. Zeitgleich wird eine ungarische Übersetzung meines Buches 'Reise nach Jerusalem' erscheinen. Das freut den 'Deutschwest-Ungarn' in mir natürlich sehr und ist zudem ein unschätzbarer Werbeeffekt für unser Haus über die Grenzen hinweg", so der Rektor im aktuellen Rundbrief. Zudem ist für September ein wissenschaftliches Symposion geplant unter dem Titel "An der Wiege des Glaubens - die Kraft des Evangeliums". Dabei soll ein biblischer, ein pastoraler, ein kirchlicher Blick in die Anfänge der Evangelisierung und Mission im Heiligen Land geworfen werden, informierte Bugnyar.
Das Jubiläum diene Bugnyar persönlich außerdem dazu, "nach Pandemie und Krieg wieder durchzustarten, den Blick auf die Heiligen Stätten zu legen und die Bedeutung dieses Hauses auch für die Kirche in Österreich zu ergründen und bekannt zu machen."
Quelle: kathpress