Wien: Publizist Peter Musyl beigesetzt
Der Journalist und Publizist Peter Musyl ist am Montagnachmittag am Friedhof Stammerdorf in Wien beigesetzt worden. Dem Begräbnisgottesdienst zuvor in der Kirche St. Nikolaus in Stammersdorf standen Pfarrer Helmut Schüller, P. Udo Fischer und Pfarrer Rudolf Schermann vor. Neben den Familienangehörigen gaben auch zahlreiche Medienvertreter Peter Musyl das letzte Geleit. Musyl war am 8. Jänner im 90. Lebensjahr verstorben. Er war über Jahrzehnte eine prägende Gestalt der katholischen Publizistik in Österreich.
Pfarrer Schüller würdigte in seiner Predigt unter anderem die "kritische und neugierige Wachheit", mit der Peter Musyl sein ganzes Leben über und bis zuletzt die Vorgänge in Kirche und Gesellschaft verfolgt und begleitet hatte. Er habe sich damit stets kritisch auseinandergesetzt, letztlich sei sein gesamtes Wirken aber von einem "unverwüstlichen Optimismus" geprägt und getragen gewesen, so Schüller.
Es gelte dankbar zu sei für das Leben und Werk Peter Musyls, der Blick gehe aber nicht zurück, sondern hoffnungsvoll nach vorn "auf das ganz große Osterfest ohne Ende hin, auf das wir alle in großer Zuversicht zugehen".
Die Seelenmesse für den Verstorbenen ist am Dienstag, 13. Februar, um 19 Uhr in der Wiener Deutschordenskirche (1010, Singerstraße 7).
Peter Musyl (1934-2024)
Peter Musyl wurde am 9. Dezember 1934 in Wien geboren. Er begann seine journalistische Karriere in der Lokalredaktion der "Presse", bevor er im März 1960 in die Redaktion der Kathpress wechselte, der er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1994 als Leiter des Ressorts Ausland und zuletzt als Chef vom Dienst und stellvertretender Chefredakteur angehörte. Musyls journalistische Tätigkeit blieb aber nicht auf die Kathpress beschränkt.
Für den ORF (Ö1) lieferte er rund 4.500 Beiträge - Nachrichten aus der christlichen Welt und Kommentare. Auch für Kirchenzeitungen war er als Kommentator tätig, er schrieb unter anderem auch für den Rheinischen Merkur, die Herder Korrespondenz und die deutsche Ausgabe des Osservatore Romano. Schließlich war er auch über Jahrzehnte für das Magazin "Kirche In" tätig.
Musyl war ein lebenslanger Verfechter einer sich stetig reformierenden Kirche. Prägend für sein Kirchenbild war das von Papst Johannes XXIII. einberufene Zweite Vatikanische Konzil (1962-65), für dessen Umsetzung sich Musyl mit seinen Möglichkeiten und Mitteln einsetzte. Musyl gehört auch dem Vorstand der Kirchenreformgruppe "Forum XXIII" an. 49 Jahre war er mit seiner 2010 verstorbenen Frau Hildegard verheiratet. Er lebte zuletzt zurückgezogen in Willersbach in Niederösterreich.
Quelle: kathpress