Caritas: Armut im Burgenland überwiegend weiblich
Auf die hohe Zahl von armutsbetroffenen Frauen im Burgenland macht die Caritas der Diözese Eisenstadt aufmerksam. "80 Prozent aller Klientinnen und Klienten in der Caritas Burgenland sind weiblich", betonte die burgenländische Caritas-Direktorin Melanie Balaskovics in einer Aussendung am Montag. "Die Zahl der Hilfesuchenden steigt weiter und der Großteil davon sind Frauen", machte Balaskovics zum Auftakt der Caritas Kampagne "Armut ist weiblich" aufmerksam.
"Ob durch geringere Pensionen, niedrigere Einkommen, alleinerziehend oder die Notwendigkeit, aufgrund fehlender Kinderbetreuung nur in Teilzeit arbeiten zu können - Armut trägt immer häufiger einen weiblichen Vornamen", so Balaskovics. Die Frauen, die bei der Caritas Hilfe suchten, könnten etwa ihre Wohnung nicht angemessen heizen, die Miete nicht mehr bezahlen oder abgenützte Möbel und Kleidung nicht ersetzen. Dies habe zur Folge, dass sie immer weniger am sozialen und kulturellen Leben teilnehmen können, "weil sie jeden Cent brauchen, um den Alltag zu bewältigen".
Es zeige sich zudem, dass die Klientinnen der Caritas-Sozialberatung immer jünger würden. "Zu uns kommen Menschen, deren Not auf den ersten Blick nicht sichtbar, aber deren Verzweiflung groß ist, weil die Grundbedürfnisse wie Essen, Heizen oder Wohnen für sie unleistbar geworden sind", schilderte Sozialberaterin Petra Frank. "Besonders Frauen legen einen Schutzmantel an, unter dem sie ihre Armut verbergen. Zudem beobachten wir einen Anstieg bei den jüngeren Klientinnen." Insgesamt sei die Zahl der Beratungen stark angestiegen.
Quelle: kathpress