"Allegro Vivo"-Festival heuer auf der Spur der "Seele der Welt"
50 Konzerte an 25 Spielorten des Waldviertels - darunter die Stifte Altenburg, Geras und Zwettl sowie Göttweig in der Wachau - sind heuer im Rahmen des "Allegro Vivo"-Festivals unter dem Titel "anima mundi" von 2. August bis 15. September geplant. Der künstlerische Leiter Vahid Khadem-Missagh will dabei - wie er bei der Programmpräsentation am Dienstag in Wien erklärte - auf die Spur der "Weltenseele" gehen und "das Vorbild der Kammermusik für eine gemeinschaftliche Gesellschaftsordnung" in die Auslage stellen. Kleine Instrumental-Ensembles bilden somit den Schwerpunkt der Konzertabende; inhaltlich dominieren Bezüge zur Natur und in Fortsetzung des Nachbarländer-Zyklus Musik aus dem tschechischen und slowakischen Kulturraum.
Am Eröffnungswochenende erklingen die Auftragskomposition "Concerto Danubiano" der tschechischen Komponistin Silvie Bodorová sowie Auszüge aus Joseph Haydns "Die Jahreszeiten" und Antonín Dvoraks Streicherserenade; Schauplätze sind am 2. August die Herz-Jesu-Kirche in Gmünd Neustadt sowie am 3. und 4. August Stift Altenburg. Die dortige Stiftsbibliothek wird jeweils zur Wochenmitte (7.8., 14.8., 21.8. und 28.8.) zum Treffpunkt renommierter Künstlerinnen und Künstler wie der Pianistinnen Elisabeth Leonskaja, Lilya Zilberstein und Björn Lehmann und der Streicher Christian Altenburger, Klara Flieder, Hariolf Schlichtig, Maximilian Hornung u.a. Neben bedeutenden Werken der Kammermusikliteratur von Antonín Dvorak, Josef Suk, Arnold Schönberg oder Bedrich Smetana erklingen dabei auch Raritäten von Erwin Schulhoff, Bohuslav Martin oder Leo Janacek.
Im Zeichen internationaler Gastensembles stehen die Open-Air-Konzerte im Horner Kunsthaus, in der Reihe "Musik und Wort" sollen Sophie Aujesky, Elisabeth Eschwé, Michael Dangl und Andrea Eckert beweisen, dass "Musik die Literatur an der Hand nehmen kann und sie sich gegenseitig stärken", wie Khadem-Missagh mit Verweis auf Peter Turrini ankündigte.
Auch Abschluss in Kirchenräumen
Auch das Festival-Abschlusswochenende findet in Kirchenfestsälen statt: Gustav Mahlers musikalisches Vermächtnis "Das Lied von der Erde" ist am 13. September im Stift Göttweig und am 14./15. September im Stift Altenburg in der Fassung für Kammerensemble zu hören.
Das "Allegro Vivo"-Kammermusikfestival wurde 1979 vom österreichischen Geiger und Dirigenten iranischer Abstammung Bijan Khadem-Missagh gegründet. Mit der damals einzigartigen Kombination aus Konzerten, Meisterkursen, Jugendförderung und Kursen für Kinder und Eltern entwickelte sich "Allegro Vivo" zu einer weltweit beachteten Institution mit Vorbildcharakter. Vahid Khadem-Missagh, Sohn des Gründers, ist seit 2016 künstlerischer Leiter des Festivals und der "Academia Allegro Vivo".
(Karten und Informationen: www.allegro-vivo.at)
Quelle: kathpress