Gedenken: Innsbruck bekommt einen "Dr.-Carl-Lampert-Platz"
Innsbruck bekommt einen "Dr.-Carl-Lampert-Platz". Der Vorplatz vor der Landschaftlichen Pfarrkirche Mariahilf wird anlässlich des 80. Jahrestages der Hinrichtung des Märtyrers der NS-Zeit nach dem aus Vorarlberg stammenden Lampert benannt. Über den einstimmigen Antrag des Innsbrucker Stadtsenats, der nun zur Beschlussfassung an den Gemeinderat weitergeleitet wird, informierte die Tiroler Landeshauptstadt am Mittwoch.
Die Ortswahl erfolgte vor dem Hintergrund, dass auf Anregung des damaligen Innsbrucker (und jetzigen Linzer) Bischofs Manfred Scheuer seit 2013 in der Pfarre Mariahilf jährlich ein feierlicher Gedenkgottesdienst zur Erinnerung an Carl Lampert (1894-1944) stattfindet. Der Priester wurde in Halle an der Saale als ranghöchster Geistlicher Österreichs am 13. November 1944 nach Jahren der Verfolgung durch das NS-Regime hingerichtet. Auch heuer werden zu seinem Andenken am 16. und 17. November Festgottesdienste in der Pfarre stattfinden.
"Vor seiner Bestellung zum Provikar des Tiroler Anteils der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch lebte und wirkte Carl Lampert einige Jahre im Benefiziatenhaus in der Höttinger Au", führte die Innsbrucker Kulturstadträtin Uschi Schwarzl die räumliche Verbindung des inzwischen Seliggesprochenen zur Pfarre Mariahilf weiter aus.
Carl Lampert kam bereits 1939 in Konflikt mit den Nazis, als der später ebenfalls seliggesprochene Pfarrer von Götzens, Otto Neururer, ins KZ Dachau deportiert wurde. Nach seinem Eintreten für Neururer begann auch für Lampert ein Leidensweg durch mehrere Konzentrationslager. 1941 wurde Lampert - inzwischen nach Stettin verbannt - von einem Gestapo-Spitzel denunziert und am 13. November 1944 in Halle nach langer Haft und Folter zusammen mit zwei weiteren Geistlichen hingerichtet. Am 13. November 2011 wurde Lampert von Kurienkardinal Angelo Amato in Dornbirn seliggesprochen.
Quelle: kathpress