"Diagonale": Franz-Grabner-Preis für beste Dokus verliehen
Im Rahmen des diesjährigen "Diagonale"-Filmfestivals in Graz ist neben den Hauptpreisen auch der mit je 5.000 Euro dotierte Franz-Grabner-Preis in den Kategorien "Kinodokumentarfilm" und "Fernsehdokumentarfilm" vergeben worden. Die Auszeichnung würdigt humanistisches Dokumentarfilmschaffen im Andenken an den 2015 verstorbenen ORF-Journalisten, Theologen und langjährigen Leiter der ORF-TV-Kulturdoku. Als beste Kino-Doku ausgezeichnet wurde Günter Schwaiger für "Wer hat Angst vor Braunau? Ein Haus und die Vergangenheit in uns"; Preisträger in der Kategorie Fernsehdokumentarfilm wurde Alex Wieser für "Eugenie Schwarzwald - Pionierin der Moderne", teilten die Organisatoren mit.
Die Doku über Adolf Hitlers Geburtsstadt Braunau überzeugte die Jury als "Milieustudie eines besonderen Ortes", die viele Menschen zu Wort kommen lasse und "Beobachtungen zeigt, die manchmal auch wie Realsatire scheinen". Der Film erzähle von Verdrängung, Sprachlosigkeit und "fehlender Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte".
Eugenie Schwarzwald (1872-1940) war eine österreichische Pädagogin, Sozialreformerin und Frauenrechtsaktivistin, die insbesondere als Pionierin der Mädchenbildung gilt. Die Doku porträtiere "eine außergewöhnliche Frau, die nicht nur besonders klug, integer und visionär war, sondern beseelt von der Idee, einen Unterschied zu machen", so die Jurybegründung.
Der am Montag verliehene große Diagonale-Preis des Landes Steiermark für den besten Spielfilm ging an Martha Mechow für "Die ängstliche Verkehrsteilnehmerin", als bester Dokumentarfilm wurde "Anqa" von Helin Celik ausgezeichnet. Darstellerpreise bekamen Birgit Minichmayr für "Mit einem Tiger schlafen" und Voodoo Jürgens für "Rickerl - Musik is höchstens a Hobby". (Info: https://www.diagonale.at/diagonale-preise)
Quelle: kathpress