Früherer lutherischer Bischof Bünker feiert 70. Geburtstag
Der frühere Bischof der evangelischen Kirche A.B. in Österreich, Michael Bünker, feiert am 26. April seinen 70. Geburtstag. Bünker stand von 2008 bis zu seiner Emeritierung Ende August 2019 an der Spitze der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich, von 2007 bis Herbst 2018 war Bünker auch Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), die ihren Sitz in Wien hat. Bünkers Nachfolger im Bischofsamt, Michael Chalupka, strich am Dienstag gegenüber dem evangelischen Pressedienst epdÖ besonders Bünkers Engagement für die "europäische Idee des Protestantismus" heraus.
Dieses Erbe manifestiere sich nicht zuletzt daran, dass die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa nun dauerhaft ihren Sitz in Wien hat. Immer mit Michael Bünker verbunden bleibe auch das Gedenken und die Feiern zum 500-jährigen Reformationsjubiläum 2017, erinnerte Chalupka und verwies auch auf Bünkers vielfältiges Engagement in Bildungsfragen und gegen Antisemitismus.
"Der Bischof der Evangelischen Kirche ist laut Kirchenverfassung der erste Pfarrer der Kirche", so Chalupka. In diesem Zusammenhang danke er ihm auch für die Aufgaben, die er nach seiner Emeritierung als Bischof übernommen habe, etwa als Gemeindepfarrer und Administrator der Pfarrgemeinde Mistelbach, wo Bünker bei der Sanierung der Kirche und der Implementierung der neuen Orgel Verantwortung übernommen habe, oder auch für Bünkers aktuelle Tätigkeit als Direktor des Instituts für öffentliche Theologie und Ethik der Diakonie, wie auch für seine umfangreiche Vortragstätigkeit in Pfarrgemeinden.
Bünker ist mehrfach ausgezeichnet worden. 2014 überreichte ihm der damalige Bundespräsident Heinz Fischer (SPÖ) in der Hofburg in Wien das "Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienst um die Republik Österreich" und würdigte Bünker als "moralische Autorität" und "gesellschaftspolitischen Vor- und Querdenker". 2015 ehrte die Stadt Wien Michael Bünker mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Stadt Wien, der damalige Stadtrat Michael Ludwig sprach in seiner Laudatio von Bünker als moralische Instanz, die die Stimme erhebe "vor allem wenn es um Menschenrechte und Gerechtigkeit geht". 2017 erhielt Bünker das Ehrendoktorat der katholischen Theologie von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg und 2019 das Große Goldene Hugenottenkreuz für Verdienste um die reformierte Kirche.
Michael Bünker wurde am 26. April 1954 in Leoben (Steiermark) als drittes Kind des evangelischen Pfarrers von Leoben, Otto Bünker, und seiner Frau Lisl geboren. Aufgewachsen ist Bünker in Radenthein in Kärnten, nach dem Besuch des Villacher Gymnasiums folgte das Studium der evangelischen Theologie in Wien. Die Dissertation verfasste Bünker bei Univ.-Prof. Kurt Niederwimmer im Fach "Neues Testament", die Promotion erfolgte 1981. Ab 1980 war Michael Bünker Vikar in Wien-Döbling, nach der Ordination wurde er zum zweiten Pfarrer in Wien-Floridsdorf gewählt.
1991 betraute ihn die Kirchenleitung mit der Leitung der evangelischen Religionspädagogischen Akademie (ERPA), im Herbst 1999 wählte ihn die Synode zum Oberkirchenrat, am 1. Juni 2007 dann zum Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich. Sein Amt trat Bünker am 1. Jänner 2008 an. Von 2007 bis Herbst 2018 war Michael Bünker Generalsekretär der Gemeinschaft evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Als Bischof war Bünker auch Schirmherr von Brot für die Welt, der entwicklungspolitischen Aktion der Evangelischen Kirche in Österreich. Seine Amtszeit als Bischof endete am 31. August 2019.
Quelle: kathpress