Hilfswerk MIVA startet Spendenaktion für Fahrradprojekte
Zu mehr Mobilität von Entwicklungs- und Missionsprojekten in Armutsregionen weltweit verhilft die kirchliche Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft (MIVA), die im Mai mit einer traditionellen Kampagne um Spenden bittet. Besonders geworben wird um Hilfe für den Ankauf von Fahrrädern. Diese machten in vielen Teilen der Welt einen großen Unterschied, zumal sie besonders umweltfreundlich, kostengünstig und vielfältig einsetzbar sind, so die 75-jährige Erfahrung des Hilfswerks mit Sitz in Stadl-Paura (OÖ). In einer Aussendung vom Mittwoch wird ganz konkret geschildert, wie.
Unterstützt wird beispielsweise in Tansania die kirchliche Berufsschule in Biharamulo, Diözese Rulenge-Ngara. Die Schule hat ein höchst erfolgreiches Geschäftsmodell zum Plastikrecycling entwickelt, wobei mittels einer Maschine aus Plastikabfällen Fliesen, Becher, Teller und Schüsseln hergestellt werden. Mehrere Arbeitsplätze würden dadurch gesichert, hieß es, und jüngst sei eine größere Maschine angeschafft worden. Um die Plastikabfälle in einem größeren Einzugsgebiet sammeln und nach Biharamulo bringen zu können, stattete die MIVA sieben umliegende Gemeinden mit Lastenfahrrädern aus, die in der Region produziert werden.
Auch nach einem Erdbeben können Fahrräder wertvolle Unterstützung sein, etwa im türkischen Iskenderun und Defne, wo das Hilfswerk Österreich gemeinsam mit der Ayhan Kara Vakfi Foundation das Projekt "Cycling for Resilience" gestartet hat. Kinder und Jugendliche, die nach dem verheerenden Beben vom 6. Februar 2023 weiter an diversen Traumata leiden, sollen dabei mit Hilfe einfacher Fahrräder Lebensfreude durch Mobilität und Bewegung zurückzugewinnen und ihre "Schockstarre überwinden", so die MIVA.
Fahrräder werden von der MIVA bereits seit dem ersten Bestandsjahr der Hilfsorganisation, 1949, finanziert. Bis heute unterstützen die Drahtesel kirchliche Laienmitarbeiter und Laienmitarbeiterinnen insbesondere in entlegenen Dörfern, ermöglichen Schülerinnen, Schüler und bisweilen Lehrkräfte den Schulweg oder verbessern durch Fahrradambulanzen für den Krankentransport entscheidend die gesundheitliche Versorgung. "Mobilität ist vielfältig: Sie sichert Existenzen, ermöglicht Bildung, schenkt den Menschen Hoffnung, hilft Distanzen zu überwinden und rettet im Notfall Leben", so die MIVA.
Laut Angaben der kirchlichen Hilfsorganisatoin kostet ein MIVA-Lastenfahrrad in Tansania umgerechnet 650 Euro, ein MIVA-Fahrrad in der Türkei mit Fahrradhelm 85 Euro. (Infos und Spendenmöglichkeiten unter www.miva.at)
Quelle: kathpress