Wien: Theologische Fakultät vergibt Preis für ausgezeichnete Lehre
Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien hat einen "Teaching Award" für ausgezeichnete Lehre vergeben. Der Preis, der besonderes Engagement in und besondere Verdienste um die Lehre sichtbar machen soll, wurde am Dienstagabend, 11. Juni, erstmals vergeben, teilte die Fakultät am Mittwoch mit. Ausgezeichnet wurde das Seminar "Ökumene lernen und ökumenische Erkundungen", das im Wintersemester 2023 von einem ökumenischen Lehrendenteam, bestehend aus Prof. Regina Polak, David Heith-Stade und Dorothea Haspelmath-Finatti, geleitet wurde. Überreicht wurde die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung von Vize-Studienprogrammleiterin, Prof. Agnethe Siquans, im Anschluss an die Abschiedsvorlesung von Prof. Martin Stowasser.
"Interreligiöser Dialog und Ökumene sind wichtige Perspektiven unserer Fakultät, die auch im Entwicklungsplan verankert sind. Gerade der Standort Wien mit seiner Vielzahl an religiösen Gemeinschaften erfordert Kompetenzen auf diesem Feld. Wissen um Religionen und christliche Konfessionen sowie Kompetenz für Dialog, Kooperation und kritische Auseinandersetzung zu vermitteln, ist daher auch ein zentrales Ziel in der Lehre", erläuterte Siquans am Rande der Verleihung den Hintergrund des neuen Preises.
Die konkret ausgezeichnete Lehrveranstaltung zeichne sich durch ihre methodische Vielfalt und die Vermittlung von Erfahrung und Wissen aus, führte Siquans weiter aus. Das Konzept der bereits seit 16 Jahren bestehenden und immer weiter entwickelten Lehrveranstaltung geht auf den emeritierten Wiener Religionspädagogen Prof. Martin Jäggle zurück. Es sieht klassisch akademische Lehrelemente ebenso vor wie praktische Begegnungen in Gemeinden und die Reflexion dieser Erfahrungen.
Polak: Beitrag zu friedlichem Zusammenleben
Erfreut zeigte sich die seitens der Katholisch-Theologischen Fakultät für die Lehrveranstaltung verantwortliche Pastoraltheologin Polak. Der Preis bekräftige die Lehrenden darin, mit ihrem gemeinsamen Ziel auf dem richtigen Weg zu sein: "Wir wollen Studierende unterstützen, in ihrem Studium und später in ihrem beruflichen Leben einen ökumenischen Horizont zu entwickeln. Durch Elemente wie die Selbstreflexion sowie die Wahrnehmung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten kann ein solches Lehrangebot zu einem guten und friedlichen Zusammenleben beitragen", so Polak am Rande der Preisverleihung.
Bis Anfang April waren Studierende, Studienrichtungsvertretungen, Tutoren, Lehrende und Funktionsträger im Bereich Lehre eingeladen, Lehrveranstaltungen zu nominieren, die sie für hervorragend halten. Nominiert werden konnten alle Lehrveranstaltungen, die von Sommersemester 2022 bis Wintersemester 2023/2024 an der Universität Wien abgehalten wurden. Kriterien sollten dabei die Vermittlung interreligiöser und/oder ökumenischer Kompetenzen sein, eine breite Methodenvielfalt der Vermittlung sowie die Förderung der Fähigkeit zu Dialog, Kontextualisierung und Reflexion. Insgesamt gab es fünf Einreichungen.
Siquans überreichte die Auszeichnung am 11. Juni im Anschluss an die Abschiedsvorlesung von Prof. Martin Stowasser. Stowasser lehrte seit 2001 Neutestamentliche Bibelwissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät. Seine Abschiedsvorlesung stand unter dem Titel "'... so sollen sich auch die Frauen in allem den Männern unterordnen.' (Eph 5,24) Bibelwissenschaft heute -Kritischer Blick zurück nach vorne".
Quelle: kathpress