Linzer Altbischof Schwarz übersiedelt zu Salesianern in Wien
Mit zahlreichen Priesterjubilaren der Diözese Linz, unter ihnen die beiden emeritierten Bischöfe Maximilian Aichern (91) und Ludwig Schwarz (84), hat der oberösterreichische Bischof Manfred Scheuer am Hochfest Peter und Paul einen Dankgottesdienst gefeiert. Für Schwarz war die Festmesse im Linzer Mariendom am Samstag zugleich ein Abschied: Er übersiedelt Anfang Juli auf eigenen Wunsch aus Oberösterreich nach Wien in seine Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos, wie die Diözese Linz am Sonntag mitteilte.
Der Lebensmittelpunkt des vor 60 Jahren zum Priester geweihten Ludwig Schwarz, der zwischen 2005 und 2015 Bischof von Linz war, befand sich seit seiner Emeritierung in Vöcklabruck bei den Don Bosco Schwestern. Dort stand er in den vergangenen Jahren in der ordenseigenen Schule für 600 Schülerinnen und Schüler und die rund 30 Ordensfrauen als Seelsorger zur Verfügung. Darüber hinaus half er als Priester in umliegenden Pfarren aus. Nun kehrt er nach Wien zurück, wo er seine Jugendjahre verbrachte und später u.a. als Salesianer-Provinzial und Weihbischof (2001-2005) wirkte.
Der amtierende Linzer Bischof Scheuer dankte seinem Vorgänger bei der Messe im Dom für dessen Dienst in der Diözese auch nach seiner Emeritierung und wünschte ihm für den Neubeginn in Wien Gottes Segen. Ein besonders berührender Moment war der feierliche Schlusssegen, den die drei Bischöfe gemeinsam spendeten. Der 91-Jährige Aichern, Diözesanbischof von 1981 bis 2005, lebt in Linz und unterstützt Bischof Scheuer bis heute in liturgischen und repräsentativen Aufgaben. Am 14. Juli wird Aichern in seinem steirischen Heimatkloster St. Lambrecht mit seinen Mitbrüdern aus dem Benediktinerorden einen Dankgottesdienst zum Jubiläum seiner Priesterweihe vor 65 Jahren feiern.
"Wozu sind wir als Priester da?
In seiner Festpredigt beim Dankgottesdienst mit den Priesterweihejubilaren nahm Bischof Manfred Scheuer die Frage nach der Rolle des Priesters in den Blick. So gebe es etwa bei der Frage nach dem Wie der Amtsausübung - Seelsorger und Liturge versus Führungskraft bzw. Manager - unterschiedliche Zugänge und Erwartungen. In den Pfarrgemeinden sei die Haltung Priestern gegenüber ambivalent, so der Bischof: Während die einen auf die Barrikaden stiegen, um "ihren" Priester behalten zu können, würden andere signalisieren, dass bei ihnen kein Priester mehr gebraucht werde.
Scheuer betonte, es sei wichtig, das Selbstverständnis als Priester nicht aus der Zuneigung anderer zu beziehen und sich auch nicht in eine beleidigte Opferhaltung zurückzuziehen. "Wozu sind wir als Diözese Linz, als Priester da? Damit mehr Liebe, damit mehr Freude und mehr Hoffnung in die Welt kommt! Wir sind Zeugen der Auferstehung, Boten der Hoffnung, Botschafter neuen Lebens."
Quelle: kathpress