Innsbruck: Theologische Sommertage über Gott als "Provokation"
Der Frage, ob Gott heute noch eine Provokation ist bzw. ob es eine solche Provokation braucht, sind die "Innsbrucker Theologischen Sommertage" gewidmet, die heuer am 2. und 3. September stattfinden. Die Sommertage, die heuer zum 25. Mal stattfinden und unter dem Generaltitel "Gott - eine Provokation" stehen, sind eine öffentliche Vortragsreihe, die von den wissenschaftlichen Mitarbeitern der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck durchgeführt wird. Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler wird am Montagabend, 2. September, ein Grußwort sprechen und an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Gottes-Bilder: eine permanente Provokation" teilnehmen.
Viele Menschen würden die Rede von Gott heute als eine Provokation verstehen, heißt es im Einladungstext. "Sie fühlen sich durch religiöse Rede gestört und provoziert und möchten diese aus der Öffentlichkeit verbannen." Auf der anderen Seite würden wiederum Kirchenvertreter den Eindruck erwecken, als würden sie mit provokantem Auftreten aufzeigen, wie treu sie im Glauben stünden. "Die Frage ist also, ob es die Provokation Gottes in unserer Zeit braucht und wie sie von sinnlosem Anecken unterschieden werden kann."
Eröffnet werden die Sommertage am 2. September mit einem Vortrag des Innsbrucker christlichen Philosophen Winfried Löffler zum Thema "Warum es keine 'Gottesbeweise' gibt (aber gute Argumente für seine Existenz)". Es folgen Vorträge von Nikolaus Wandinger ("Gegen Gott auf Gott vertrauen. Gottes Provokationen für die Glaubenden"), Karin Peter ("Gott liebt in einer Radikalität, vor der man sich fürchten kann. Zum Ringen um Gott in Esther Maria Magnis' 'Gott braucht dich nicht. Eine Bekehrung'") sowie von Claudia Paganini, Emily Pfister, Laura Silvestro, Ella Spindler und Franziska Steinich zum Thema "G*tt weiblich gelesen. Eine Provokation".
Am Abend wird Bischof Glettler zunächst Grußworte sprechen und dann ab 19 Uhr an einer von Prof. Wilhelm Guggenberger moderierte Podiumsdiskussion zum Thema "Gottes-Bilder: eine permanente Provokation" teilnehmen. Mit Glettler diskutieren Ursula Beiler, Claudia Paganini und Bernhard Braun.
Am zweiten Tag werden Vorträge von Ingrid Waibl ("Gott im Kindergarten? Spannungsfelder religiöser Bildung im Elementarbereich"), Willibald Sandler ("Der ganz und gar gute und gerade dadurch oft unerträgliche Gott. Eine Erschließung aus den Evangelien"), von Martin Hasitschka und Mira Stare ("Die Torheit / Provokation des Kreuzes und die Narrenrede des Paulus"), Wilhelm Guggenberger ("Weil niemand zwei Herren dienen kann. Die Provokation christlicher Sozialkritik"), Johannes Panhofer ("Nicht als Liebesgabe anbieten, was aus Gerechtigkeit geschuldet. Zeichen der Zeit als Überforderung für christliche Gemeinden") und schließlich von Johannes Hoff ("Die Unbegreiflichkeit Gottes im Zeitalter enthemmter Abgötterei") folgen.
(Informationen: www.uibk.ac.at/de/theol/intheso/tagungsarchiv/intheso-2024)
Quelle: kathpress