Mental-Health-Schulprojekt bewirbt "Hinschauen statt Wegschauen"
Das gerade anlaufende Schuljahr 2024/25 soll an österreichischen Schulen im besonderen Zeichen der Stärkung der mentalen Gesundheit stehen. Dazu wurde am Montag der Jahresschwerpunkt "Hinschauen statt Wegschauen" von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) und Vertretern des Bundesverbands für Psychotherapie (ÖBVP) sowie des Hauptverbands katholischer Elternvereine präsentiert. Ziel sei laut Hauptverbands-Leiter Thomas Maximiuk, durch multiprofessionelle Teams an allen Schulen "präventiv wirksam zu werden", mit Fachleuten aus Psychologie, Psychotherapie und Sozialarbeit u.a.
"Gesundheit kostet Geld, aber Krankheit kostet Leben", wird ÖBVP-Präsidentin Barbara Haid in einer Aussendung zitiert. Schulen sollten zu "safe places" werden, hätten doch derzeit rund 24 Prozent der 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler Österreichs psychischen Problemen zu kämpfen. Die Ursachen seien sehr unterschiedlich: Zum Großwerden in einer "unsicher gewordenen Welt" mischten sich Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Kriege der jüngsten Gegenwart sowie Herausforderungen wie Teuerung und Klimakrise, sowie auch Leistungsdruck und Erwartungen von außen und innerhalb der Peergroup.
Auch Soziale Medien hätten massiven Einfluss auf die Gesundheit junger Menschen, ließen Belastbarkeit und Stressakzeptanz sinken und Reizbarkeit, Depression, Aggression und Gewaltbereitschaft steigen, so die Expertin. Dadurch würden Mobbing und Ausgrenzung begünstigt.
Minister Polaschek bekräftigte das Vorhaben, eine "Reihe von Maßnahmen zum Schutz unserer Kinder an den Schulen" zu setzen, seien doch sichere Schulen die Grundvoraussetzung für gute Lern- und Entfaltungsmöglichkeit. "Wir beginnen mit der Einführung von verpflichtenden Kinderschutzkonzepten für jede Schule. Zudem wird es multiprofessionelle Teams für Schulen geben müssen", so der Minister, der in den kommenden Monaten konkrete Maßnahmen dazu vorstellen will. Weitere angekündigte Jahresschwerpunkte sind eine Fortführung der Leseförderung und ein Ausbau der Deutschförderung.
Quelle: kathpress