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'Signis'-Jury bei Filmfestival von Venedig 2024
Signis / Polz-Watzenig

Kirchlicher Filmpreis von Venedig vergeben

"Signis"-Award bei Filmfestspielen von Venedig geht an Drama "Ainda estou aqui" des brasilianischen Filmemachers Walter Salles - Von Österreicherin Polz-Watzenig geleitete Jury: Siegerfilm mit "kraftvoller Botschaft für unsere Gegenwart und für die Risiken, denen die Demokratien immer wieder ausgesetzt sind"

06.09.2024

Bei den 81. Filmfestspielen von Venedig werden am Wochenende die Goldenen Löwen vergeben. Bereits am Freitagabend gab die kirchliche Jury von "Signis", dem katholischen Weltverband für Kommunikation, ihren Sieger der Kinobiennale mit heuer 21 Filmen im Wettbewerb bekannt. Der "Signis"-Award geht an den Streifen "Ainda estou aqui" (englischer Titel: "I'm Still Here"), das neue Werk des brasilianischen Filmemachers Walter Salles. Der Film erzählt von einer Familie, die die grausamen Auswirkungen der brasilianischen Militärdiktatur in den 1970er Jahren miterlebte. Die Hauptrolle spielt Fernanda Torres.

 

Walter Salles' "Ainda estou aqui" bewege sich vom anfänglichen Aufschrei der Anklage zu einem Lied der Hoffnung für die Bewahrung der Demokratie und der Kultur des Friedens, heißt es in der Preisbegründung der aus fünf Fachleuten bestehenden "Signis"-Jury, deren Präsidentin dieses Mal die Grazer Theologin und Psychotherapeutin Astrid Polz-Watzenig war. Der Film werde so zum "Hüter der Erinnerung an eine tragische Zeit der brasilianischen Geschichte, die noch immer nicht vollständig erforscht oder gar geheilt wurde, und zugleich zu einer kraftvollen Botschaft für unsere Gegenwart und für die Risiken, denen die Demokratien immer wieder ausgesetzt sind".

 

Polz-Watzenig zeigte sich gegenüber "Kathpress" am Freitag beeindruckt vom euphorischen Publikum und dem enormen Staraufgebot bei den diesjährigen Filmfestspielen in Venedig, was wohl auch der Abwesenheit der Stars in Pandemie- und Streikzeiten geschuldet gewesen sei. Auffällig sei die "Frauenpower" beim Festival mit zahlreichen Regisseurinnen im Wettbewerb und sehr starke Darstellerinnen in den Filmen.

 

Drei Filme im Wettbewerb widmeten sich dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg und deren Folgen ("Campo di battaglia" von Gianni Amelio, "Vermiglio" von Maura Delpero und "Der Brutalist" von Brady Corbet). "The Order" von Justin Kurzel und "Jouer avec le feu" von Delphine und Muriel Coulin thematisierten den zunehmenden Rechtsruck und dessen Folgen in Gesellschaft und Familien. Venedig sei also "ein durchaus aktuell politisches Festival" gewesen, so Polz-Watzenig. Sie wies zudem auf Pedro Almodavars Film "The Room Next Door" hin, mit einem expliziten Ja zu Sterbehilfe und einer starken Anwaltschaft für einen Einsatz gegen den Klimawandel, der in Darstellung und Bildsprache beeindruckt habe.

 

Neben Polz-Watzenig, auf deren Initiative etwa auch der Filmpreis der Diözese Graz-Seckau im Rahmen der jährlichen "Diagonale" in Graz zurückgeht, gehörten auch Sergio Perugini (Italien), Joachim Opahle (Deutschland), Eliana Ariola (Italien) und Adrian Baccaro (Argentinien) der "Signis"-Jury zu den Filmfestspielen von Venedig an. Der katholische Weltverband versteht laut seinen Richtlinien seine Aufgaben darin, einen qualitativ hohen Zugang zu Medien zu ermöglichen. Im Bereich des Films entsendet man - oft in ökumenischer Zusammenarbeit mit dem evangelisch gegründeten "Interfilm" - sachkundige Jurymitglieder zu rund 30 Festivals weltweit, darunter die weltbekannten Filmwettbewerbe in Berlin, Cannes, Locarno, Monte Carlo und eben Venedig, aber auch in Sansibar (Tansania), Mar del Plata (Argentinien) oder Ouagadougou (Burkina Faso).

 

Bei den 81. Filmfestspielen von Venedig werden am Wochenende die Goldenen Löwen vergeben. Bereits am Freitagabend gab die kirchliche Jury von "Signis", dem katholischen Weltverband für Kommunikation, ihren Sieger der Kinobiennale mit heuer 21 Filmen im Wettbewerb bekannt. Der "Signis"-Award geht an den Streifen "Ainda estou aqui" (englischer Titel: "I'm Still Here"), das neue Werk des brasilianischen Filmemachers Walter Salles. Der Film erzählt von einer Familie, die die grausamen Auswirkungen der brasilianischen Militärdiktatur in den 1970er Jahren miterlebte. Die Hauptrolle spielt Fernanda Torres.

 

Walter Salles' "Ainda estou aqui" bewege sich vom anfänglichen Aufschrei der Anklage zu einem Lied der Hoffnung für die Bewahrung der Demokratie und der Kultur des Friedens, heißt es in der Preisbegründung der aus fünf Fachleuten bestehenden "Signis"-Jury, deren Präsidentin dieses Mal die Grazer Theologin und Psychotherapeutin Astrid Polz-Watzenig war. Der Film werde so zum "Hüter der Erinnerung an eine tragische Zeit der brasilianischen Geschichte, die noch immer nicht vollständig erforscht oder gar geheilt wurde, und zugleich zu einer kraftvollen Botschaft für unsere Gegenwart und für die Risiken, denen die Demokratien immer wieder ausgesetzt sind".

 

Polz-Watzenig zeigte sich gegenüber "Kathpress" am Freitag beeindruckt vom euphorischen Publikum und dem enormen Staraufgebot bei den diesjährigen Filmfestspielen in Venedig, was wohl auch der Abwesenheit der Stars in Pandemie- und Streikzeiten geschuldet gewesen sei. Auffällig sei die "Frauenpower" beim Festival mit zahlreichen Regisseurinnen im Wettbewerb und sehr starke Darstellerinnen in den Filmen.

 

Drei Filme im Wettbewerb widmeten sich dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg und deren Folgen ("Campo di battaglia" von Gianni Amelio, "Vermiglio" von Maura Delpero und "Der Brutalist" von Brady Corbet). "The Order" von Justin Kurzel und "Jouer avec le feu" von Delphine und Muriel Coulin thematisierten den zunehmenden Rechtsruck und dessen Folgen in Gesellschaft und Familien. Venedig sei also "ein durchaus aktuell politisches Festival" gewesen, so Polz-Watzenig. Sie wies zudem auf Pedro Almodavars Film "The Room Next Door" hin, mit einem expliziten Ja zu Sterbehilfe und einer starken Anwaltschaft für einen Einsatz gegen den Klimawandel, der in Darstellung und Bildsprache beeindruckt habe.

 

Neben Polz-Watzenig, auf deren Initiative etwa auch der Filmpreis der Diözese Graz-Seckau im Rahmen der jährlichen "Diagonale" in Graz zurückgeht, gehörten auch Sergio Perugini (Italien), Joachim Opahle (Deutschland), Eliana Ariola (Italien) und Adrian Baccaro (Argentinien) der "Signis"-Jury zu den Filmfestspielen von Venedig an. Der katholische Weltverband versteht laut seinen Richtlinien seine Aufgaben darin, einen qualitativ hohen Zugang zu Medien zu ermöglichen. Im Bereich des Films entsendet man - oft in ökumenischer Zusammenarbeit mit dem evangelisch gegründeten "Interfilm" - sachkundige Jurymitglieder zu rund 30 Festivals weltweit, darunter die weltbekannten Filmwettbewerbe in Berlin, Cannes, Locarno, Monte Carlo und eben Venedig, aber auch in Sansibar (Tansania), Mar del Plata (Argentinien) oder Ouagadougou (Burkina Faso).

 

 

Quelle: kathpress

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