
Teamneuling bei Priester-EM: "Sport verbindet über Grenzen hinweg"
Auf wenige Fouls, ein rücksichtsvolles Miteinander und einen Rang im vorderen Mittelfeld für Österreich hofft derzeit Kaplan Philipp Faschinger angesichts der bevorstehenden Priester-EM in Ungarn (10. bis 14. Februar). Der 36-jährige Teamneuling der österreichischen Priesternationalmannschaft verriet im Interview mit der Kirchenzeitung der Diözese Linz (aktuelle Ausgabe, 5. Februar), dass er sich insbesondere auf neue Kontakte und Gespräche über Gott und die Welt freue. "Sport verbindet die Menschen einfach über verschiedene Kulturen, Sprachen und Grenzen hinweg", so Faschinger. Ebenso solle auch die Kirche Verbindendes und Gemeinschaft fördern.
Insgesamt haben 220 Priester aus 15 Nationen heuer ihre Teilnahme am Sportereignis in Kisvarda angekündigt. Österreich schickt 14 Priester aus fast allen heimischen Diözesen zur Futsal-Europameisterschaft (Hallenfußball). Bei einem Trainingsmatch in Purgstall gegen den FC Feichsen habe man sich bereits "warmgeschossen", hieß es in einer Aussendung der Priesterelf am Mittwoch. Pressesprecher Wolfang Zarl sprach von vielen neu hinzugekommenen "jungen, torhungrigen Kickern", auf die bereits auch die heimischen Medien mit gesteigertem Interesse aufmerksam wurden.
Priesterelf trifft auf "Goliath"
Das Team rund um den Perchtoldsdorfer Teampräsidenten Michael Semmelmeyer wird in Ungarn auf ihren "Goliath", den oftmaligen Sieger Polen treffen, hieß es. Auch ein Match gegen die Mannschaft aus dem Kosovo steht bevor. Es gelten die Futsal-Regeln, erklärte Faschinger: "Bei der Priester-EM dauern die Matches zweimal zehn Minuten und es gibt keine Bande." Pro Team stehen jeweils vier Feldspieler und ein Tormann am Feld, wobei regelmäßig gewechselt wird.
Der Idee nach soll die Veranstaltung Geistliche aus ganz Europa im Glauben und in der Liebe zum Sport vereinen. "Ziel der Veranstaltung ist es, Brüderlichkeit und Solidarität unter den Priestern zu fördern", erklärte Semmelmeyer. Über die positiven Effekte in der Verbindung von Sport und Kirche wusste auch Faschinger aus Erfahrung zu berichten. Gemeinsam mit dem serbisch-orthodoxen Popen in Braunau rief er im Herbst eine ökumenische Fußballrunde ins Leben, in der orthodoxe, katholische und freikirchliche Christen zusammen spielen. "Da entstehen wirklich gute Freundschaften", so der Kaplan in Braunau.
Einführung in die Kultur des Gastgeberlandes
Zur Stärkung des positiven Bildes der katholischen Kirche beizutragen und den Austausch über pastorale Erfahrungen von Geistlichen zu fördern sind auch wichtige Ziele der Priester-EM. Jedes Jahr wird die Europameisterschaft in einem anderen Land ausgetragen. Nach der Veranstaltung 2012 in Gyula wird das Turnier dieses Jahr zum zweiten Mal in Ungarn gespielt und gemeinsam von der Griechisch-Katholischen Metropolie und der Stadt Kisvarda organisiert.
Im Rahmenprogramm gibt es Messen, spirituelle Programme und eine Einführung in die Kultur des Gastgeberlandes, so Semmelmeyer und Zarl. So besuchen die Teilnehmer etwa das Nationalheiligtum von Mariapocs, wo der ungarisch-griechisch-katholische Bischof von Nyiregyhaza, Abel Antal Szocska, die Göttliche Liturgie zelebrieren wird.
Neben dem Gastgeber Ungarn und Österreich nehmen auch Albanien, Bosnien und Herzegowina, Tschechien, Titelverteidiger Kroatien, Kasachstan, Kosovo, Polen, Portugal, Slowenien, die Slowakei und Rumänien teil. Eröffnet wird die Veranstaltung am 10. Februar mit einer Zeremonie mit dem Metropoliten, Erzbischof Fülöp Kocsis. Das Turnier ist für die Öffentlichkeit kostenlos zugänglich.
Quelle: kathpress