
Diakonie gegen Einschränkung der Krankenversorgung für Asylwerber
Gegen die von ÖVP und FPÖ angedachte Einschränkung der Krankenversorgung von Asylwerbern hat sich die Diakonie Österreich am "Welttag der Kranken" am Dienstag ausgesprochen. Die evangelische Hilfsorganisation machte insbesondere auf die 67.000 Ukraine-Vertriebenen aufmerksam, die von einem erschwerten Zugang zu medizinischen Leistungen betroffen wären - darunter Kinder, wegen des Krieges alleinerziehende Mütter, ältere Menschen mit Behinderungen oder schweren Erkrankungen, Krebspatienten und chronisch Kranke.
"Von den in Österreich lebenden Ukraine-Geflüchteten sind mehr als drei Viertel Frauen und Kinder", berichtete Claudia Lui aus dem Ukraine-Beratungszentrum der Diakonie. Sie würden besonders unter der verschärften Asylpolitik leiden. Derzeit bekommen Asylsuchende in Österreich automatisch Zugang zum gesamten Leistungsangebot der E-Card, doch das soll sich in Zukunft ändern, wie die "Kronen Zeitung" Ende Jänner berichtete.
Aus Verhandlerkreisen sei bekannt geworden, dass es künftig nur noch eine Notversorgung für Asylbewerber geben soll. Zusätzlich werde ihnen auch ein kleiner Betrag von der Grundversorgung für die medizinische Notversorgung abgezogen. "So zahlen die Asylwerber auch in das Gesundheitssystem ein", zitierte die "Kronen Zeitung" einen Verhandler. Zudem soll die Gesundheitsversorgung an gewisse Integrationskriterien gekoppelt werden, um ein "Anreizsystem" zu schaffen.
"Die Begrenzung auf Schmerz- und Notfallbehandlungen würde bedeuten, dass noch weit mehr chronisch kranke Kinder als bisher ihre Dauermedikamente und Therapien nicht mehr bekommen", warnte die Diakonie. Viel mehr Krebskranke als schon jetzt wären gefährdet, "da ihnen die zur Heilung nötigen Medikamente und Behandlungen möglicherweise nicht mehr gewährt würden", schildert Mariella Jordanova-Hudetz, Leiterin der Ambulanz "AmberMed" der Diakonie für Menschen ohne E-Card.
Quelle: kathpress