
Regierungsbildung: Orden für Orientierung an christlichem Wertekompass
Die Österreichische Ordenskonferenz spricht sich in der aktuellen politischen Lage für eine rasche Regierungsbildung unter Orientierung an einem christlichen Wertekompass aus: "Österreich braucht nun rasch eine stabile, verantwortungsvolle und nicht polarisierende Regierung, die die Herausforderungen der Zukunft angeht und sich dabei am christlichen Wertekompass orientiert", wird der Vorsitzende der Ordenskonferenz, der Salzburger Erzabt Korbinian Birnbacher, in einer Aussendung am Freitag zitiert. Dieser Kompass könne mit seinen Prinzipien der Solidarität, Gerechtigkeit und Menschenwürde "für die nächsten Verhandler Richtschnur sein". Demokratische Grundwerte wie Solidarität, Menschenrechte, Religionsfreiheit und Medienfreiheit dürften "nicht zur Verhandlungsmasse werden", so Birnbacher.
Es sei zwar nachvollziehbar, dass eine neue Regierung angesichts des großen Budgetlochs sparen müsse, ergänzte Generalsekretärin Sr. Christine Rod, jedoch gelte es zu beachten, dass jeder Mensch - unabhängig von Herkunft, Religion oder sozialem Status - das gleiche Recht auf Würde, adäquate Gesundheitsversorgung usw. habe. "Eine Schwächung von sozialen Organisationen und Kirchen würde nicht nur eine Schwächung von Hilfeleistungen bedeuten. Sie wären auch ein Angriff auf zivilgesellschaftliche Institutionen insgesamt. Ein derartiger Umbau des Staates und eine ausgrenzende Rhetorik sind Gift für den gesellschaftlichen Zusammenhalt", so Rod.
Ausdrücklich betonte Rod zudem die Bedeutung der Presse- und Medienfreiheit für eine funktionierende Demokratie: "Unabhängige, kritische Medien sind das Herz einer Demokratie. Journalistinnen und Journalisten haben die Aufgabe, möglichst objektive und umfassende Informationen zu bringen, zu hinterfragen, aufzudecken und unterschiedliche Perspektiven zu beleuchten. Sie dürfen dabei weder behindert noch unter Druck gesetzt werden." Eine Schwächung von öffentlich-rechtlichen Medien sei daher "ein Angriff auf die Demokratie".
Ein ebenso zentrales Zukunftsthema sei der Klimaschutz - für die Ordensgemeinschaften sei jeher ein Anliegen: "Ja, Klimaschutz kostet Geld. Aber ohne entschlossene, auch schmerzhafte Maßnahmen werden wir unsere Lebensgrundlage noch weiter zerstören", verdeutlichte Birnbacher.
Die Österreichische Ordenskonferenz ist die gemeinsame Vertretung der katholischen Männer- und Frauenorden in Österreich. Sie umfasst 193 Ordensgemeinschaften mit insgesamt rund 4.000 Ordensfrauen und Ordensmännern. Sie wirken in zahlreichen Bereichen wie Bildung, Kultur, Mission, Soziales, Gesundheit, Spiritualität, Seelsorge und Schöpfungsverantwortung.
Quelle: kathpress