
Saalfeldner Einsiedler verlängert um weiteren Sommer
Jener Einsiedler, der schon in den vergangenen Jahren während der Sommermonate die Einsiedelei am Palfen bei Saalfelden bewohnt hat, wird voraussichtlich Anfang Mai wieder dorthin ziehen: Das geht aus einem Bericht der "Salzburger Nachrichten" (Donnerstag) hervor. Der Niederbayer Alois Penninger (66) habe das im Februar mit ihm telefonisch vereinbart, erklärte der Saalbacher Pfarrer Alois Moser gegenüber der Zeitung. Die Klause ist eine der letzten bewohnten in den Alpen und wird von der Gemeinde Saalfelden erhalten.
Moser zufolge sage Penninger im Herbst nie, ob er im nächsten Jahr noch einmal kommen werde, da er sich das stets im Winter in Ruhe überlege. "Wir haben ausgemacht, dass wir uns zu Lichtmess zusammenrufen." Der Altbauer habe ihm dann gesagt, dass es für ihn passe, dass es ihm gefalle und er es noch einmal mache. Es wird Penningers vierter Sommer in der nur zu Fuß erreichbaren Klause auf 1.001 Metern Seehöhe.
Der Priester erklärte gegenüber der Zeitung, er sei froh, wenn man nicht nach einem neuen Einsiedler suchen müsse, was immer mit großem Aufwand und Aufsehen verbunden sei und zuletzt per Inserat und mit einem Vorstellungsgespräch der Bewerber beim Pfarrer und Bürgermeister geschah. "Die Leute sind mit ihm zufrieden und wir auch. Das ist nicht so leicht." Nur in der Nacht oder bei sehr schlechtem Wetter sei der Einsiedler einsam, sonst kämen viele zu ihm, um Rat zu suchen oder nur zu reden.
Saisonauftakt ist die Saalfeldener Georgimesse mit Pferdesegnung am 27. April auf der Jahnwiese beim Gymnasium, bei der Bruder Alois laut Angaben von Pfarrer Moser zum ersten Mal erwartet wird. Wahrscheinlich Anfang Mai werde der Einsiedler dann die Klause wieder beziehen, abhängig vom Wetter.
Dem SN-Bericht zufolge ist Penningers langjähriger Vorgänger, der Einsiedler Franz Wieneroiter, am 31. Dezember 97-jährig verstorben. Bis ins hohe Alter hatte er seine Nachfolger in der Klause besucht, wo er 1991 und von 1993 bis 2000 der Einsiedler war. Schon zuvor hatte der aus Straßwalchen gebürtige Gendarm und gelernter Müller und Bäcker mehrere Bücher über die Einsiedelei und die Eremiten im Laufe der Jahrhunderte geschrieben. Wieneroiter war Träger des Goldenen Verdienstzeichens der Gemeinde Saalfelden.
Quelle: kathpress