
Telefonseelsorge: Online-Beratung weiterhin stark nachgefragt
Die Online-Beratung der Telefonseelsorge ist weiterhin stark nachgefragt: Das zeigt der Jahresbericht 2024 der Telefonseelsorge der Diözese Innsbruck, der am Montag präsentiert wurde. Während die klassischen Telefonkontakte via 142 stagnierten bzw. mit 14.400 Anrufen allein in Tirol leicht rückläufig seien, stieg die Zahl der Online-Beratungen weiter an, teilte die Diözese in einer Pressemitteilung mit. Insgesamt 10.120 digitale Kontaktnahmen gab es demnach - 1.408 Mailanfragen aus ganz Österreich und 8.712 Beratungs-Chats. Besonders gefragt war die Beratung 2024 bei Frauen, die mit einem Anteil von 65 Prozent die Mehrheit der Anrufenden stellten. Die stärkste Altersgruppe waren dabei Menschen zwischen 40 und 60 Jahren.
Die am häufigsten genannten Themen am Telefon waren Einsamkeit und Isolation (30 Prozent), gefolgt von Problemen in sozialen Beziehungen (24 Prozent) sowie Sorgen rund um die körperliche und psychische Gesundheit (26 Prozent). "Viele Anrufende schildern massive Belastungen, sei es durch Krankheit, familiäre Konflikte oder das Gefühl, niemanden zu haben, mit dem sie sprechen können", erklärt Astrid Höpperger, Leiterin der Telefonseelsorge Innsbruck.
Im Bereich der Online-Beratung sei etwa die Hälfte der Klientinnen und Klienten unter 30 Jahre alt. Thematisch dominierten hier Beziehungsprobleme (26 Prozent), gesundheitliche Themen (25 Prozent) sowie Suizidgedanken, die bei 10 Prozent der Onlinegespräche zur Sprache kamen. "Die Anonymität der Onlineberatung macht es vielen leichter, auch schambesetzte Themen wie selbstverletzendes Verhalten, Essstörungen oder Gewalterfahrungen anzusprechen", so Höpperger.
In der Telefonseelsorge der Diözese Innsbruck sind derzeit drei hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 90 Ehrenamtliche tätig. Finanziert wird die Telefonseelsorge Innsbruck durch Gelder aus dem Kirchenbeitrag, Fördermittel von Stadt und Land, Unterstützungen der Österreichischen Gesundheitskasse und der Nationalbank sowie Spenden von Gemeinden und Privatpersonen. (Infos: www.telefonseelsorge.at)
Quelle: kathpress