
Salzburg: Installation in Kollegienkirche stellt existentielle Fragen
In der Salzburger Kollegienkirche lädt die Kunstinstallation "Ich bin ein Erdling - was bist du?" der international renommierten Künstlerin Eva Petric während der Fastenzeit und bis zum 28. April zur Reflexion über die Rolle des Menschen ein. Im Zentrum des Werks steht eine überlebensgroße menschliche Silhouette, die schwebend im Kirchenraum installiert ist. "Es geht um die Dualität im Menschen: Er kann böse und gut sein, hell und dunkel, beides ist in ihm. Die Frage ist: Was aktiviert er?", erläuterte Christian Wallisch-Breitsching, Leiter der Universitätspfarre, die Idee hinter dem Kunstwerk im Salzburger "Rupertusblatt (Ausgabe 11/2025). Begleitend zur Installation ist zu jeder vollen Stunde eine 17-minütige Klangkomposition zu hören.
Die Figur, deren Konturen Petric mit Schablonen ihres eigenen Schattens gestaltet hat, besteht aus zwölf Aluminiumelementen, die in der Kuppel der Kirche hängen. Eine Spiegelfläche am Boden - mit einem Durchmesser von zwölf Metern - reflektiert das Bild und unterstreicht damit "die fragwürdige Stabilität und Identität des menschlichen Lebens - nicht nur in unsicheren Zeiten", so die Multimediakünstlerin. Die Zahl 12, wie die 12 Monate im Jahr und die 12 Apostel, sind eine Konstante der Installation.
Petric verwies zudem auf die menschliche Sehnsucht nach dem Ewigen: "Es ist scheinbar in der DNA des Menschen, nach einer Sicherheit, nach einer Identität zu fragen, die über das Irdische und Materielle hinausgeht. Wir sehnen uns nach einer transzendenten Stabilität - das scheint mir eine anthropologische Konstante zu sein."
Für Wallisch-Breitsching weist die hell-dunkle Metallfläche in Form von Kopf, Torso und Armen auch Parallelen zu einem traditionellen Fastentuch auf: "Blickt man vom Hauptportal auf die Installation, so wirkt sie wie ein Fastentuch, das den Hauptaltar verdeckt und durch dessen Gewebe schon das Licht der Auferstehung blitzt."
Die in Slowenien geborene Künstlerin Eva Petric arbeitet in den Bereichen Fotografie, Video, Performance, Installation, Ton und Literatur. Ihre Kunst wurde weltweit in über 100 Einzel- und 140 Gruppenausstellungen gezeigt und erhielt zahlreiche Anerkennungen und Auszeichnungen. "Meine Kunst erforscht die Grenzen der menschlichen Existenz und hinterfragt unsere Wahrnehmung von Körper, Geist und Emotionen", gab Petric auf der Website der Erzdiözese Salzburg einen Einblick in ihre künstlerische Arbeit.
Quelle: kathpress