
Linzer Mariendom: Start der Restaurierung der nächsten Kapelle
Im Kapellenkranz, dem ältesten Teil des Linzer Mariendoms, befinden sich sieben Kapellen mit kunstvoll gefertigten Altären und großen Mosaiken, die sich in einem schlechten Zustand befinden. Nach einem Pilotprojekt im Frühling 2023 mit der Restaurierung einer ersten Kapelle wird in den kommenden Wochen die nächste Kapelle - die Kapelle "Königin der Bekenner" - einer umfangreichen Restaurierung unterzogen. Das hat die Diözese Linz am Mittwoch in einer Aussendung mitgeteilt.
Sowohl die Steinoberflächen als auch die Mosaike im Kapellenkranz des Mariendoms weisen demnach massive Verschmutzungen auf. Insbesondere die Mosaike - in ihrer Dimension und ursprünglichen Farbenpracht gleichwertig mit den historischen Gemäldefenstern - würden teils nur mehr wie dunkle Schatten wirken. Das Bildprogramm dieser Kunstwerke sei zum Teil nicht mehr erkennbar. Auf Basis eines gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt festgelegten Restaurierungskonzepts wurde Anfang des Jahres 2023 in einem Pilotprojekt die erste der Kapellen restauriert, nun beginnen die Arbeiten an der Kapelle "Königin der Bekenner".
In einem ersten Schritt werden dabei sowohl das rund acht Meter hohe Mosaik - es zeigt Darstellungen aus dem Leben des Heiligen Franz von Sales und wurde 1893 Bischof Franz Maria Doppelbauer zu dessen 25-jährigen Priesterjubiläum gewidmet - als auch die umgebende Raumschale aus Stein zuerst trocken, danach feucht gereinigt, um die zum Teil mehrere Millimeter dicken Staubauflagen zu entfernen. Danach werden beim Mosaik eventuelle Fehlstellen ergänzt und - falls notwendig - leichte Retuschen durchgeführt. Durch die Maßnahmen soll die farbliche Brillanz und hohe Qualität der Bilder wieder zum Vorschein gebracht werden. Ein fehlender Teil im oberen Bereich des Altares (Dachreiter) wird in bildhauerischer Ausgestaltung originalgetreu nachgebildet, hieß es.
Kunstwerke im ältesten Teil des Doms
Sechs kleinere Kapellen mit je einem Altar sowie die Votivkapelle mit einem Hauptaltar und zwei Seitenaltären bilden als Kapellenkranz den ältesten Teil des Mariendoms. Sie wurden zwischen 1862 und 1874 errichtet. Die Votivkapelle wurde am 29. September 1869 von Bischof Rudigier eingeweiht. Anton Bruckner komponierte hierfür die berühmte e-Moll-Messe.
Die kleineren Kapellen sind nach den letzten Anrufungen der Lauretanischen Litanei - gerichtet an die Gottesmutter Maria - benannt: links Königin der Bekenner, Königin der Apostel, Königin der Patriarchen, rechts Königin der Propheten, Königin der Märtyrer, Königin der Jungfrauen. Jede Kapelle hat einen Altar mit Marmorunterbau, der Altaraufbau ist aus Kalk- oder Kalksandstein.
Quelle: kathpress