
Initiative "Kinderarbeit stoppen" appelliert an neue Bundesregierung
Die maßgeblich von katholischen Organisationen getragene Initiative "Kinderarbeit stoppen" appelliert an die österreichische Bundesregierung, das Lieferkettengesetz nicht weiter zu verwässern, sondern an der nationalen Umsetzung der geltenden Fassung der EU-Lieferkettenrichtlinie festzuhalten. Nur so lasse sich Kinderarbeit wirksam bekämpfen, heißt es in einer Aussendung der Initiative am Mittwoch. "Arbeit gehört nicht in Kinderhände! Setzen Sie alles daran, dass Kinderarbeit gestoppt wird, und lassen Sie nicht zu, dass das bereits beschlossene Lieferkettengesetz wieder verwässert wird", so der gemeinsame Appell von Jugend Eine Welt, Dreikönigsaktion, Katholischer Jungschar, Fairtrade, Solidar Austria und Kindernothilfe.
Der europäische Wohlstand dürfe nicht auf Kinderarbeit und der Ausbeutung von Menschen im Globalen Süden beruhen, heißt es darin weiter. Die 2024 in Kraft getretene Lieferkettenrichtlinie "Corporate Sustainability Due Diligence Directive" (CSDDD) sei ein ausgewogener Kompromiss, dessen Verwässerung durch die EU-Kommission abzulehnen sei: "Nur ein starkes Lieferkettengesetz kann dafür sorgen, dass der Ausbeutung von Menschen und der Umwelt im Globalen Süden ein Riegel vorgeschoben wird", heißt es in dem Appell, den die Initiative an Bundeskanzler Christian Stocker, Vizekanzler Andreas Babler, Außenministerin Beate Meinl-Reisinger, Justizministerin Anna Sporrer sowie Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer richtete.
Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, initiierte die Initiative am Mittwoch einen "Tanz-Flashmob" am Wiener Ballhausplatz unter dem Motto "Tanzen gegen Kinderarbeit". Dabei machte eine Kindergruppe aus der Pfarre Rossau zur Melodie des Opus-Klassikers "Live is Life" auf die noch immer weitverbreitete Problematik von Kinderarbeit im Globalen Süden aufmerksam und nahm damit auch die neue Regierung in die Pflicht, bei diesem wichtigen Thema aktiv zu werden. Zudem lädt "Kinderarbeit stoppen" dazu ein, über die Website www.kinderarbeitstoppen.at/gerechtigkeit-fordern E-Mails an die Regierung zu versenden und sich für eine Beibehaltung der derzeit gültigen Fassung der EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) einzusetzen.
Quelle: kathpress