
Parr weitere fünf Jahre Generalsekretärin der Caritas Österreich
Die Vollversammlung der Caritas Österreich hat Anna Parr einstimmig für weitere fünf Jahre als Generalsekretärin bestätigt. Das hat die Caritas am Donnerstag mitgeteilt. Seit Oktober 2020 steht Parr an der Spitze der Caritas-Bundesorganisation, die das Zusammenwirken der neun diözesanen Caritas-Organisationen in Österreich koordiniert und die Caritas auf nationaler Ebene vertritt. Die Caritas zählt zu einer der größten Hilfsorganisationen in Österreich mit insgesamt über 17.000 Mitarbeitenden und rund 46.000 Freiwilligen und ist Teil der weltweit tätigen Caritas.
"Die Caritas ist das Sprachrohr der Menschen in Not. Gerade in Krisenzeiten braucht es ein starkes Korrektiv, das soziale Missstände sichtbar macht und sich entschieden für Veränderung einsetzt. Anna Parr hat diese Rolle mit Entschlossenheit angenommen, Allianzen gestärkt und die Caritas als sozialpolitische Kraft positioniert", erklärte Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler.
Parr wurde 1974 in Wien geboren und hat an der Universität Wien Volkswirtschaft studiert. Vor ihrer Tätigkeit bei der Caritas Österreich war sie in verschiedenen Funktionen in der Vinzenz Gruppe, einem Träger gemeinnütziger Gesundheits- und Sozialeinrichtungen tätig, zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung.
In ihrer Funktion als Generalsekretärin der Caritas Österreich ist Parr unter anderem Mitglied im Kuratorium der Katholischen Sozialakademie Österreichs, und im Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt, bei "Licht ins Dunkel" und im Bündnis für Gemeinnützigkeit.
"Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen und freue mich sehr, diese Aufgabe weiterführen zu dürfen. Es gibt viel zu tun, die Herausforderungen sind groß, aber auch die Chance, etwas zu bewegen und mitzugestalten" kommentiert Parr ihre Wiederbestellung.
"Not sehen und handeln, das ist der Kernauftrag der Caritas in Österreich. Wir stehen gemeinsam an der Seite der Menschen, die in Not sind und Unterstützung benötigen", so Parr. Dazu gehöre für sie auch, "für sie aufzustehen, ihnen eine Stimme zu geben, konkrete Lösungen vorzuschlagen und Versäumnisse einzumahnen".
Gerade weil sich Österreich aktuell in einer volkswirtschaftlich schwierigen Situation befindet, "müssen die großen Herausforderungen - Armutsprävention, gute Bildung und gleiche Chancen für alle, der demografische Wandel und die sich daraus ergebenden Bedürfnisse sowie die damit einhergehenden gesellschaftlichen Änderungen - wirklich wirksam gelöst werden".
336.000 Menschen in Österreich lebten in absoluter Armut. "Sie sind vielleicht unsichtbar, aber sie brauchen Unterstützung. Sie brauchen einen armutsfesten Sozialstaat", so die Caritas-Generalsekretärin.
Weitere Aufgabenfelder: "Die Zukunft der Pflege und Betreuung der Menschen in Österreich ist nicht gesichert. Zu viele Fragen sind noch immer ungelöst." Menschen, die nach Österreich kommen, "treffen auf Sanktionen, statt auf flächendeckende Angebote für ihre Integration ab Tag eins". Und der Klimawandel werde zudem zunehmend aus der öffentlichen Diskussion verdrängt, obwohl er heute schon enorme geopolitische und gesellschaftliche Auswirkungen habe.
Quelle: kathpress