
Papstorden für Domorganist: "Musik ein Ausdruck von Gotteserfahrung"
Musik ist für den Linzer Bischof Manfred Scheuer ein "Ausdruck, dass Gott zu uns spricht, aber auch der Gotteserfahrung der Gemeinde und Zeichen ihrer Freude". Sie könne das Herz zu Gott erheben und sei "Sprache, wo Sprachen enden", zitierte Scheuer den Dichter Rainer Maria Rilke bei einem Dankgottesdienst zur Auszeichnung des Linzer Domorganisten Wolfgang Kreuzhuber mit dem päpstlichen Silvesterorden, wie die Diözese Linz am Freitag mitteilte.
Nach mehr als vier Jahrzehnten als Domorganist des Linzer Mariendoms geht Kreuzhuber in Pension. "Er hat sehr geholfen, Gottes Melodie in uns aufzunehmen, wie es Ignatius von Antiochien formuliert - durch die Musik, aber auch durch das persönliche Zeugnis seines Lebens", dankte Scheuer dem Musiker bei der Feier am 2. Juli.
Beim Gottesdienst musizierten Domorganist Kreuzhuber und Gerhard Raab, der ab September 2025 dieses Amt übernehmen wird, an zwei Orgeln. Zum Marienfest des Tages (Mariä Heimsuchung) sang außerdem der Domchor Linz unter der Leitung von Domkapellmeister Andreas Peterl den von Johann Sebastian Bach (1685-1750) für dieses Fest komponierten kirchenmusikalischen Klassiker "Wohl mir, dass ich Jesum habe".
Auf dieses Stück bezog sich Kreuzhuber laut Mitteilung der Diözese Linz auch in seinen Dankesworten. Der Text drücke aus, was er bei seinem Abschied empfinde: eine große Dankbarkeit, "Jesum zu haben", und dafür, dass er an einer so wunderbaren Rudigierorgel seinen Dienst habe versehen dürfen. Und, so Kreuzhuber launig, er verspreche, bei seinem Abschied nicht dem Beispiel seines berühmten Vorgängers zu folgen: "Anton Bruckner hat auf den Spieltisch der Orgel im Alten Dom 'Lebe wohl' geschrieben. Das werde ich hier im Mariendom nicht tun."
Am 10. Juli (20 Uhr) lädt der zum Abschiedskonzert "OrgelKunstDialog", musikalisch gestaltet von Wolfgang Kreuzhuber sowie Weggefährtinnen und -gefährten, im Dialog mit Kunst und Tanz. Der Eintritt ist frei.
Quelle: kathpress