
Kreuzurteil in Bayern: Plakolm sieht Österreich auf toleranterem Weg
Kultusministerin Claudia Plakolm hat am Donnerstag in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress auf das am Mittwoch bekannt gewordene Höchstgerichtsurteil in Bayern (Dt.) reagiert, wonach ein Kruzifix im Eingangsbereich einer staatlichen Schule auf Verlangen zweier Schülerinnen entfernt hätte werden müssen. Plakolm sieht Österreich auf einem anderen - toleranteren - Weg: "Österreich ist ein christliches Land. Dazu gehört auch, dass Symbole des Glaubens sichtbar sind." Das Kreuz sei dabei mehr als ein religiöses Symbol, "es ist Ausdruck unserer Kultur und unserer Geschichte". In Österreich sei das Aufhängen des Kreuzes deshalb nicht nur erlaubt, sondern gesetzlich vorgesehen.
Plakolm: "Wer das Kreuz aus dem öffentlichen Raum verbannen will, stellt nicht nur unsere Tradition infrage, sondern auch das Verständnis von Toleranz." Echte Toleranz bedeute, "dass man solche Symbole nicht verdrängen will", so Kultusministerin Plakolm.
Der Bayrische Verwaltungsgerichtshof hatte entschieden, dass ein Kreuz im Eingangsbereich einer staatlichen Schule in Bayern die Religionsfreiheit von Schülern verletze. Zwei ehemalige Schülerinnen hatten dagegen geklagt, dass während ihrer Schulzeit ein 150 Zentimeter hohes und 50 Zentimeter breites Holzkreuz mit einem gekreuzigten Christus im Haupteingangsbereich ihres Gymnasiums angebracht war.
Der Verwaltungsgerichtshof entschied, dass die Schule "verpflichtet gewesen wäre, das Kruzifix zu entfernen". Er sah in der "Konfrontation mit dem Kruzifix als religiösem Symbol einen Eingriff in die verfassungsrechtlich verbürgte negative Glaubensfreiheit".
Quelle: kathpress