
Katholische Aktion fordert von FPÖ Ende des "NGO-Bashings"
Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) zeigt sich erschüttert über die Kampagne, die die FPÖ in Österreich und auch die AfD in Deutschland derzeit gegen Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) führen. "Seit Wochen attackiert die FPÖ mit harten Rundumschlägen NGOs, indem sie ein Bild der angeblichen Bereicherung dieser Organisationen durch Steuergelder zeichnet, das mit der Realität nichts zu tun hat", kritisierte das Trio an der KAÖ-Spitze, Ferdinand Kaineder, Katharina Renner und Thomas Immervoll, in einer Aussendung vom Freitag. Die Arbeit von tausenden engagierten Menschen werde diffamiert, "von Ehrenamtlichen und solchen, die ihre Freizeit in den Dienst für andere Menschen oder eine gute Sache stellen".
Zu der großen Gruppe der NGOs gehörten die Caritas und andere soziale Organisationen ebenso wie Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen. "Ähnlich wie Donald Trump scheint die FPÖ gegen alle vorgehen zu wollen, die nicht zu ihrer eigenen politischen Linie passen. Diese undifferenzierte Kampagne ist zutiefst antidemokratisch und fügt der Gesellschaft großen Schaden zu", zeigte sich etwa KAÖ-Vizepräsident Immervoll betroffen.
Die Katholische Aktion hielt in ihrer Aussendung fest, dass NGOs oft einen großen Beitrag zum Funktionieren der Gesellschaft leisten. Mit ihrem Engagement für Mensch, Umwelt, Gerechtigkeit und Frieden seien sie ein wichtiger Teil der Demokratie. Diese Organisationen seien in unterschiedlicher Weise auf die Unterstützung durch die öffentliche Hand angewiesen. Den Großteil ihrer Budgets finanzierten sie aber durch die Aufbringung eigener Mittel, etwa durch Spenden oder Mitgliedsbeiträge.
Im weiten Feld der NGOs in Europa gebe es möglicherweise problematische Einzelfälle, räumte die KAÖ ein, aber der Großteil der von der FPÖ attackierten Organisationen leiste viel für die Gesellschaft und trage zu einem guten Zusammenleben der Menschen bei. Das dürfe nicht zerstört werden. "Hier wird aus parteipolitischem Kalkül eine wichtige Säule unserer Demokratie diffamiert und beschädigt. Das wollen wir nicht unkommentiert hinnehmen", stellte Immervoll fest, und weiter: "Wir rufen die FPÖ und reißerisch berichtende Medien zur Mäßigung auf. Erst dann werden ernsthafte Debatten möglich und können die wenigen echten Missstände beseitigt werden."
Quelle: kathpress