
Stift Kremsmünster: Ewige Profess und Theologie-Initiative
Das Stift Kremsmünster freut sich über einen neuen, fixen Mitbruder. P. Christian Mayr hat am Hochfest des Klosterpatrons Agapitus (18. August) die ewige Profess abgelegt und sich damit beständig an die Klostergemeinschaft gebunden. Zum Festgottesdienst in der Stiftskirche, dem Abt Bernhard Eckerstorfer vorstand, waren Verwandte und viele Freunde und Bekannte gekommen, einige auch aus Brasilien, dem ehemaligen Wirkungsbereich von P. Christian, wie das Stift am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte. Dem Stift gehören aktuell 39 Mönche an.
Die ewige Profess sei Höhepunkt und Abschluss der Einführung in das Mönchsleben, so Abt Eckerstorfer: "Doch die Reise beginnt in gewisser Weise erst jetzt so richtig. Es ist ein Unterwegsbleiben mit dem einen und unserem Gott." Das Grundgelübde der Gottsuche sei dynamisch und immer neu zu verwirklichen, "so gesehen sind Beständigkeit, klösterlicher Lebenswandel und Gehorsam eine immer wieder neu zu fassende Wirklichkeit, um die du ringen wirst", so der Abt an den Mitbruder: "Was du heute versprichst, ist, dich auf diesen Weg vorbehaltlos, für immer einzulassen."
Christian Mayr stammt aus Enns und studierte vor dem Eintritt ins Linzer Priesterseminar Kunst- und Werkerziehung. 1991 wurde er zum Priester geweiht und ging 1995 in die Mission nach Brasilien, wo er 23 Jahre lang in der brasilianischen Diözese Barreiras wirkte. Dort hat er einige Pfarren aufgebaut und geleitet sowie Kirchen selbst ausgemalt. 2021 entschied er sich zum Ordensleben als Benediktiner in Kremsmünster und bat um Aufnahme ins Noviziat. 2022 legte er die zeitliche Profess ab.
"Warum Theologie?"
Abt Eckerstorfer wies am Rande der Profess gegenüber Kathpress auf eine neue kleine Initiative hin, die er auf seinem Instagram-Account gestartet hat: "Wozu Theologie". Er bricht in Kurzinterviews mit Studierenden der Theologie oder auch Absolventinnen und Absolventen eine Lanze für dieses Studienfach. Das Christentum habe wertvolle Schätze, "die gilt es zu heben. Dazu brauchen wir auch gute Theologinnen und Theologen, die das zur Sprache bringen", so Eckerstorfer: "Die jungen Theologinnen und Theologen, die Studierenden, die ich kenne, das sind tolle junge Leute. Die stehen mitten im Leben und werden das Gesicht der Kirche in Zukunft mitprägen." Darauf wolle er aufmerksam machen und der Theologie damit auch ein Gesicht geben.
Eckerstorfer weiter: "Mir tut das im Herzen weh, wenn in meiner Diözese Linz der Religionsunterricht gefährdet ist, weil wir nicht genug Religionslehrerinnen und Religionslehren haben." Auch deshalb wolle er junge Leute ermutigen, sich damit auseinanderzusetzen, ob dicht das Theologiestudium auch für sie eine Option wäre. Und der Abt, der von 2020 bis Anfang 2025 Rektor der Benediktinerhochschule Sant'Anselmo in Rom war, fügte hinzu: "Wir müssen Theologie einbringen in alle Lebensbereich, in denen wir unterwegs sind."
Dieses Anliegen formulierte Eckerstorfer zudem auch in einem aktuellen Beitrag für das Portal "communio.de". Er erinnerte daran, dass er vor wenigen Wochen mit 50 jungen Erwachsenen am großen Jugendfest in Rom im Rahmen des Heiligen Jahres teilgenommen hatte. "Diese Konsequenz und Hingabe junger Menschen in der Kirche von heute, die 'mehr' wollen und entsprechende Angebote suchen, sollten wir, sollten die Ortskirchen ernst nehmen - ohne jedes Elite-Bewusstsein oder übergebührliche Überhöhung bestimmter Personen oder Gruppen", so der Abt: "Diese jungen Menschen und viele andere, für die sie stehen, werden die Kirche mitprägen."
Von den 50 Teilnehmenden seiner Pilgergruppe waren sieben Studierende der Theologie. Drei fertige Theologen hatten die Leitung inne. "Mich würde es nicht wundern", so Eckerstorfer, "wenn nicht wenige der jungen Pilger dieser Tage sich in der Kirche hauptamtlich einbringen werden, mitunter auch als Priester und Ordensleute".
Quelle: kathpress