
Linz: Feier zum 70. Geburtstag von Bischof Scheuer am 6. September
Anlässlich des 70. Geburtstags von Bischof Manfred Scheuer hat die Diözese Linz zu einem Gottesdienst in den Mariendom der oberösterreichischen Landeshauptstadt eingeladen. Dazu findet am Samstag, 6. September, um 16 Uhr "in Dankbarkeit für sein Wirken eine festliche Vesper mit Dankansprachen" statt, zu der alle eingeladen sind, wie die Diözese am Mittwoch bekannt gab. Die Festpredigt wird der St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried halten. Bischof Scheuer hat bereits am 10. August das 70. Lebensjahr vollendet.
Im Rahmen der Feier sind zudem Ansprachen von Persönlichkeiten aus Kirche, Ökumene und Politik geplant. Musikalisch gestaltet wird die Vesper vom Linzer Domchor sowie von Domorganist Gerhard Raab und seinem Vorgänger Wolfgang Kreuzhuber (Orgel) unter der Leitung von Domkapellmeister Andreas Peterl. Nach der Vesper besteht Gelegenheit zur Begegnung mit dem Jubilar bei einer Agape auf dem Domplatz.
Von Tirol zurück nach Oberösterreich
Manfred Scheuer wurde am 10. August 1955 in Haibach ob der Donau in Oberösterreich geboren. Er hat seine Kindheit und Jugend in Oberösterreich verbracht. Das Theologiestudium führte ihn nach Rom, wo er am 10. Oktober 1980 auch zum Priester geweiht wurde. Manfred Scheuer wirkte als Pfarrseelsorger und Spiritual in der Diözese Linz und als Lehrender in Linz, Freiburg im Breisgau, Salzburg und St. Pölten sowie als Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte in Trier.
Am 21. Oktober 2003 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof der Diözese Innsbruck. Erzbischof Alois Kothgasser weihte Scheuer am 14. Dezember 2003 im Innsbrucker Dom zum Bischof. Als Wahlspruch wählte Scheuer einen Satz aus dem Johannesevangelium: Spiritus vivificat ("Der Geist macht lebendig"). Am 18. November 2015 ernannte Papst Franziskus Manfred Scheuer zum Bischof der Diözese Linz. Er übernahm das Amt am 17. Jänner 2016 bei einem Festgottesdienst im Linzer Mariendom von seinem Vorgänger Ludwig Schwarz.
Besonderes Augenmerk richtet Bischof Manfred Scheuer auf Menschen am Rande der Gesellschaft. Er forciert Gespräche mit Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Tourismus sowie Medien und Wissenschaft. Ein großes Anliegen ist Scheuer als "Ökumene-Bischof" das Miteinander der Konfessionen und Religionen.
Scheuer setzte sich als diözesaner Postulator in Linz für die Seligsprechung von Franz Jägerstätter ein. Die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit, mit den Euthanasie-Opfern, mit den ermordeten Juden und mit Verfolgten, Opfern und Märtyrern aus der katholischen Kirche war und ist ihm ein besonderes Anliegen.
Im November 2017 gab Bischof Scheuer den Startschuss für den "Zukunftsweg" der Diözese Linz unter dem Motto: "Kirche weit denken", der eine Pfarrstrukturreform und eine Reform der diözesanen Ämter und Einrichtungen umfasst.
Am 10. Juni 2020 wurde Bischof Scheuer bei der Sommervollversammlung in Mariazell zum Stellvertretenden Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz gewählt. In der Bischofskonferenz ist er derzeit für die Ökumene und die Kontakte zum Judentum verantwortlich. Er ist Mitglied der Glaubenskommission, der Theologischen Kommission sowie Mitglied und Vorsitzender der Ökumene-Kommission. In seine Zuständigkeit fallen auch die Missionsverkehrsarbeitsgemeinschaft/MIVA (als Teilbereich des Referats Weltkirche) und das Studentenförderungswerk "Pro Scientia". Darüber hinaus vertritt der Linzer Bischof die Österreichische Bischofskonferenz im Mauthausen-Komitee Österreich und im Kuratorium des Nationalfonds für Opfer des Nationalsozialismus.
Neben der Theologie gehört seine Leidenschaft den Bereichen Kunst und Kultur, Musik und Sport, Politik und Philosophie. Erholung findet Bischof Scheuer beim Bergsteigen.
Quelle: kathpress