
Schwarz: Sorge um "gemeinsames Haus" umfasst mehr als nur Klimaschutz
Die Sorge um das "gemeinsame Haus" der Schöpfung umfasst weit mehr als nur den Klimaschutz - dazu gehört auch die Sorge um die zahlreichen aktuellen sozialen Herausforderungen und kriegerischen Konflikte. Das hat "Umweltbischof" Alois Schwarz in einem Interview mit "Radio Vatikan" aus Anlass der am Montag beginnenden "Schöpfungszeit" (1. September bis 4. Oktober) betont: "Unsere Welt steht heute vor ganz großen Katastrophen. Die Klimakrise ist eine Krise davon, das andere sind die Kriege, die Frage der Migration und der großen Flüchtlingsströme. All das muss aber zusammengesehen werden mit der Sorge um das gemeinsame Haus, das wir bewohnen."
Die Welt werde "nur dann eine bewohnbare Zukunft haben, wenn die sozialen Fragen, die kulturellen Fragen, auch die spirituellen Herausforderungen gemeinsam gesehen und gelöst werden", so Schwarz. Dazu sei eine "Veränderung der Herzen der Menschen" notwendig, sagte der St. Pöltner Bischof. Die vor zehn Jahren erschienene Enzyklika "Laudato si'" von Papst Franziskus habe hier nicht nur wichtige Schritte gesetzt - sie sei geradezu "ein Weckruf der katholischen Kirche für die ganze Menschheit, mit einer Einladung, dass auch andere christliche Konfessionen und Religionen mit großer Wachsamkeit auf das gemeinsame Haus der Welt schauen".
In Österreich setze die Katholische Kirche heute zahlreiche Initiativen, und er sei froh und dankbar, so Schwarz, dass dieses ökologische Engagement der Kirche - etwa in Schule, seitens der Orden und in den Pfarren - "von der Politik mitgetragen, unterstützt und gefördert" werde. "Ich bin sehr dankbar, dass in Österreich die katholische Kirche eine so gewichtige Stimme in der Sorge um die Umwelt und die Nachhaltigkeit hat."
Auf Ebene der Weltkirche setze Papst Leo XIV. den Weg von Franziskus authentisch fort. Schließlich beginne Glaubwürdigkeit "im eigenen Haus" - und der Blick auf den Vatikan sei ein sehr wichtiger Maßstab für viele Menschen, die angesichts des päpstlichen Agierens sehen: "Die Kirche selbst engagiert sich in der Bewahrung der Schöpfung, setzt finanzielle Mittel ein, dass unsere Welt auch auf Zukunft hin ökologisch und nachhaltig bewirtschaftet wird."
Quelle: kathpress