
Schweres Erdbeben in Afghanistan: Caritas ruft zu Spenden auf
Infolge des schweren Erdbebens in Afghanistan mit schlimmen Zerstörungen und bereits hunderten bestätigten Todesopfern warnt die Caritas Österreich vor einer dramatischen Zuspitzung der humanitären Lage im Land und ruft zu Spenden auf. Die lokale Caritas-Partnerorganisationen koordiniere vor Ort bereits erste Hilfsmaßnahmen und erhebe im Katastrophengebiet mit Mitarbeitenden den akuten Unterstützungsbedarf, hieß es in einer Caritas-Mitteilung am Montag. Besonders dringend benötigt würden derzeit Trinkwasser, Nahrungsmittel, medizinische Versorgung und Notunterkünfte.
Am Montag gegen Mitternacht war es nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS in der afghanischen Provinz Kunar zu einem Erdbeben der Stärke 6,0 gekommen, mit einem Epizentrum in acht Kilometern Tiefe nahe der Stadt Dschalalabad an der Grenze zur pakistanischen Region Khyber Pakhtunkhwa. Zahlreiche Gebäude sind eingestürzt, Infrastruktur wurde zerstört, Menschen werden vermisst. Die Behörden gehen mittlerweile von mehr als 800 Toten und Tausenden Verletzten aus, wobei ein umfassendes Bild der Katastrophe noch nicht möglich ist, da das Gebiet schwer zugänglich ist.
Nach Angaben des Pressesprechers der Provinz, Najibullah Hanif, wurden Hunderte Verletzte in Krankenhäuser eingeliefert. Rettungskräfte seien in mehreren Bezirken der bergigen Provinz im Einsatz, um Menschen aus den Trümmern ihrer Häuser zu bergen, zitiert ihn die pakistanische Zeitung "The Express Tribune". Die Zahl der Toten und Verletzten werde wohl weiter steigen. Es gebe noch keine Informationen über die Folgen des Bebens aus abgelegenen, schwer zugänglichen und durch Erdrutsche zusätzlich blockierte Gebieten.
Afghanistan ist anfällig für schwere Erdbeben. Im Hindukusch-Gebirge treffen die indische und die eurasische Kontinentalplatte aufeinander. 2024 kamen bei Beben im Westen des Landes mehr als 1.000 Menschen ums Leben. "Afghanistan wird immer wieder von schweren Erdbeben getroffen. Unsere lokalen Partner kennen die Regionen, die Menschen und die Herausforderungen. Diese Nähe ist entscheidend, um schnell und zielgerichtet helfen zu können", erklärte Andreas Knapp, Generalsekretär für Internationale Programme der Caritas Österreich, in der Aussendung. Bewährte Partnerstrukturen ermöglichten es, dass die Spendenhilfe an die Caritas verlässlich ihr Ziel erreiche.
Besonders schlimm sei, dass die Katastrophe "Menschen, die ohnehin schon wenig haben" treffe, so Knapp weiter. Schnelle internationale Solidarität und Hilfe sei nun dringend vonnöten, verstärke das Erdbeben doch das Leid in einem Land, das schon seit Jahren von Gewalt und Unsicherheit geprägt ist. Wie der Caritas-Auslandschef bemerkte, könne Afghanistan ohne internationale Unterstützung die Krise nicht bewältigen.
(Spendeninfo: Caritas Österreich, IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort: "Katastrophenfonds", sowie: www.caritas.at/erdbeben-afghanistan)
Quelle: kathpress