
900 Jahre Leonhardikirche: Internationales Treffen und Bergandacht
Mit einer dreitägigen Jubiläumsfeier begehen Pfarre und Stadtgemeinde Bad St. Leonhard im Lavanttal von Freitag bis Sonntag (5. bis 7. September) das 900-jährige Bestehen der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Leonhard sowie das 700-Jahr-Jubiläum der Stadt. Mehrere hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Europa werden zum "Internationalen Treffen der Freunde von St. Leonhard" erwartet, hieß es vonseiten der Diözese Gurk. Die Feierlichkeiten umfassen eine Bergandacht mit Kärntens Bischof Josef Marketz, einen Festgottesdienst mit dem Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics und eine Abschlussmesse mit Missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner.
Das Jubiläum gilt auch als Höhepunkt im Heiligen Jahr 2025 der Diözese Gurk, in dem 21 Kirchen als Jubiläumskirchen ausgewiesen sind. Den Auftakt des Treffens, zu dem mehrere 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen europäischen Ländern - darunter Frankreich, Slowenien, Slowakei, Belgien, Holland und Deutschland - erwartet werden, macht am Freitagabend (5. September) eine Bergandacht beim Klippitzsee mit Bischof Marketz. Am Samstag feiert Bischof Zsifkovics - in der Österreichischen Bischofskonferenz für Europa-Fragen zuständig - um 10 Uhr einen Festgottesdienst in der Leonhardikirche, gefolgt von einer Tiersegnung, einer Reliquienprozession sowie einer Abendandacht in Prebl mit Fackelwanderung nach Gräbern. Am Sonntag beschließt ein Gottesdienst mit Missio-Nationaldirektor Wallner die Feierlichkeiten, die zugleich den Auftakt zu den "Wallfahrts- und Gebetswochen für Frieden und Freiheit" bildet.
Die internationalen Treffen der "Freunde von St. Leonhard" finden jährlich in einem anderen Land statt. Alle sieben Jahre pilgern die Mitglieder zum Grab des Heiligen im französischen Saint Leonard de Noblat. 2023 war eine Delegation aus Bad St. Leonhard dort vertreten; seither gehört die Pfarre dem Freundeskreis an. Dechant Martin Edlinger, Stadtpfarrer in St. Leonhard, bezeichnete es als besonderen Höhepunkt, dass "es in Kooperation von Pfarre und Gemeinde gelungen ist, dass in diesem Jubiläumsjahr Reliquien des Schutzpatrons aus Frankreich in unserer Wallfahrtskirche ausgestellt werden".
Die Leonhardikirche geht auf eine Kapelle zurück, die zwischen 1106 und 1139 von Bischof Otto I. von Bamberg geweiht wurde. 1278 wird St. Leonhard als Pfarre erwähnt. Ab dem 14. Jahrhundert entwickelte sie sich zum Zentrum der Leonhardsverehrung in Kärnten. Die Pfarrkirche ist seit dem 15. Jh. von einer schmiedeeisernen Kette, dem Attribut des Kirchenpatrons, umspannt. Sie beherbergt einen der umfangreichsten Bestände gotischer Glasgemälde im Bundesland und gilt als bedeutendes kunsthistorisches Denkmal. In den Jahren 2022 bis 2024 wurde die Kirche generalsaniert, der Altarraum neu gestaltet und ein neuer Volksaltar mit eingearbeiteter Reliquie des hl. Leonhard errichtet.
Quelle: kathpress