Wien: "Fest der Religionen" am "Campus der Religionen"
Bei einem interreligiösen Fest am Wiener Campus der Religionen bekräftigten am Sonntag Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen und Religionen ihren Willen zur Zusammenarbeit und zum gemeinsamen Einsatz für den Frieden. "Mit Begeisterung an neuen und innovativen Formen friedensfördernden Zusammenlebens gehen wir in eine gute Zukunft", bilanzierte der evangelische Superintendent Mathias Geist gegenüber Kathpress: "Einen nächsten Schritt wagen wir, indem wir noch besser aufeinander hören und im je anderen eine Wahrheit entdecken, ohne unser eigenes Lebensprinzip aufzugeben." Die Gemeinschaft trage bereits so weit, "dass wir voneinander lernen und jede verlässliche Botschaft, die dem Zusammenleben dient, gerne fördern und bekräftigen."
Aus unterschiedlichen Lebenshaltungen und Glaubensrichtungen wurden bei dem Fest Gedanken zum Thema der "Gemeinschaft" formuliert. Jeder Religionsvertreter lieh jedoch einem anderen, zunächst "fremden" Text seine Stimme und brachte damit eine Würdigung des je anderen und seiner Betrachtung zum Ausdruck.
Als offizielle Religionsvertreter nahmen Willy Weisz (Israelitsche Kultusgemeinde), Ermin Sehic (Islamische Glaubensgemeinschaft), Gerhard Weißgrab (Buddhistische Religionsgesellschaft), Gursharan Singh Mangat (Sikh Gemeinschaft), Sunil Narula (Hinduistische Religionsgemeinschaft), Walter Hessler (Neuapostolische Kirche), Harald Gnilsen und Dariusz Schutzki (römisch-katholische Kirche) sowie Petra Mandl und Matthias Geist (Evangelisch-Lutherische Kirche) an der Feier teil.
Superintendent Matthias Geist betonte, wie sehr die gemeinsame Geschichte, die eng mit dem "Campus der Religionen" verwoben ist, nun auch die gemeinsamen Anliegen vieler Religionsgemeinschaften festigen kann. Zentral seien fünf Punkte, die in Hinkunft für Wien im Fokus stehen sollten: Es brauche ein "gleichwertiges Miteinander", eine "gemeinsame Sprache und Ausdrucksform", "gegenseitige Unterstützung - gegen jede Spaltung", "sozial-diakonische Verantwortung" und nicht zuletzt einen "gemeinsamen Ort", wie den in der Seestadt Aspern.
Wenn sich die Religionsgemeinschaften als "Sauerteig" im Bildungs- und Friedensdiskurs der Gesellschaft beteiligen, so seien "klar erkennbare Orte, die für dieses Miteinander stehen, nötig", so Geist. Im günstigsten Fall ließe sich ein solcher Ort auch als Grünoase in der bereits sehr bebauten Seestadt denken, mit Bäumen, einer Wiese, Sitzgelegenheiten zum Verweilen und einem überdachten Bereich, auf dem gemeinsame Veranstaltungen wie das "Fest der Religionen" angeboten werden könnten.
Quelle: kathpress
