
Wien: Traditionsreiche Maria Namen-Feier im Stephansdom
Die traditionsreiche Maria Namen-Feier steht in diesem Jahr unter dem Motto "Leben aus dem Frieden". Die Veranstaltung findet von Samstag bis Sonntag (13. und 14. September) im Wiener Stephansdom statt. Der Eucharistiefeier am Samstag wird Franziskaner Provinzial P. Fritz Wenigwieser vorstehen, der anstelle des Jerusalemer Kardinals Pierbattista Pizzaballa das Glaubensfest an diesem Tag leitet. Die Predigt hält P. Elias van Haaren, Generalkommissar des Heiligen Landes der Franziskaner in Wien. Am 14. September steht Erzbischof Franz Lackner, Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz und Schirmherr des veranstaltenden "Rosenkranz-Sühnekreuzzugs um den Frieden der Welt" (RSK), dem zweiten Teil des Glaubensfestes vor.
Kardinal Pizzaballa hatte seine geplante Teilnahme an der Maria Namen-Feier vergangene Woche absagen müssen. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem werde angesichts der aktuellen Lage im Heiligen Land vorerst keine Auslandsreise absolvieren, teilte das Büro Pizzaballas nach Angaben von Traude Gallhofer, Vorstandsvorsitzende des veranstaltenden "Rosenkranz-Sühnekreuzzugs um den Frieden der Welt" (RSK), mit. Pizzaballa wird sich aber in einer schriftlichen Botschaft an die Gläubigen in Wien wenden, die bei der Maria-Namen-Feier an beiden Tagen im Stephansdom verlesen werden soll.
Die Maria Namen-Feier beginnt am Samstag und Sonntag jeweils um 15 Uhr mit einem geistlichen Impuls, gefolgt vom gemeinsamen Rosenkranzgebet und der Eucharistiefeier. Im Anschluss gibt es an beiden Tagen eine Prozession mit der Fatimastatue im Dom. Die Veranstaltung wird über den YouTube-Kanal der Erzdiözese Wien (https://youtube.com/erzdiözesewien) auch online übertragen.
Beten für Freiheit und Friede
Die "Rosenkranz-Sühnekreuzzugs um den Frieden der Welt" (RSK) wurde 1947 unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs gegründet. 2022 wurde das 75-jährige Bestehen als großes Jubiläumsjahr begangen. Die Wiener Maria-Namen-Feier geht ursprünglich aus der Dankesfeier für die Befreiung der österreichischen Hauptstadt von der Türkengefahr hervor und hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Friedensgebet gewandelt, das jährlich begangen wird. Dabei hat besonders die Prozession historische Bezüge: Als sich die vereinigten christlichen Heere gegen die zweite Wiener Türkenbelagerung formierten, wurde die Schutzmantelmadonna vorangetragen.
Die Prozession erinnert auch an die großen Bittumzüge über den Wiener Ring, die der RSK organisierte und dabei zum Gebet für die Freiheit des nach dem Krieg besetzten Landes aufrief. Ab 1958 war die Wiener Stadthalle Veranstaltungsort für die Tausenden Mitfeiernden, sowie schließlich ab 2011 der Stephansdom.
Der Gebetsgemeinschaft sind seit ihrer Gründung rund 2,3 Millionen Gläubige aus 132 Ländern beigetreten; heute hat sie um die 300.000 Beterinnen und Beter. Wichtigstes Kommunikationsinstrument des RSK ist die Zeitschrift "Betendes Gottes Volk".
Das Fest der Namensgebung der Jungfrau Maria wurde von Papst Innozenz XI. (1676-1689) zu Ehren des heiligen Namens der Mutter Jesu festgesetzt. Papst Pius X. verlegte es dann auf den "Siegestag" der Schlacht auf dem Wiener Kahlenberg während der Türkenbelagerung von 1683, den 12. September. Als das Fest wegen der Doppelung zum Fest Mariä Geburt am 8. September aus dem katholischen Festkalender gestrichen wurde, blieb es in Österreich wegen der historischen Verwurzelung weiterhin bestehen. (Link: www.rsk-ma.at)
Quelle: kathpress