
aktion leben: Null Alkohol in der Schwangerschaft schützt das Kind
An die Bedeutung des völligen Verzichts auf Alkohol während der Schwangerschaft hat die aktion leben erinnert. Aus Anlass des "Tags des alkoholgeschädigten Kindes" am 9. September unterstrich die in der Schwangerenberatung tätige Organisation, dass schon geringe Mengen an Alkoholkonsum der werdenden Mutter in jeder Phase der Schwangerschaft bleibende und irreversible Schäden beim Kind auslösen können. "Alkohol ist ein Nervengift, stört die Zellteilung und insbesondere die Gehirnentwicklung", rief Generalsekretärin Martina Kronthaler erneut ins Bewusstsein.
Der Verzicht auf Alkohol von einem Tag auf den anderen sei nicht leicht, räumte Kronthaler ein. "Das Genuss-Glaserl gehört für viele zu einem guten Essen dazu." Teils werde es schwangeren Frauen auch nicht leicht gemacht, nichts zu trinken. Sensibilisierung für das Thema sei daher notwendig - wie es auch bewährte Gegenstrategien gebe. "Was sage ich, warum ich nichts trinke, ohne zu verraten, dass ich schwanger bin, kann zum Beispiel ein Thema sein. Nein sagen ist schwer, wenn man nicht vorbereitet ist und bedrängt wird", so Kronthaler über mögliche Themen der Beratung.
Vor allem müssten jedoch die Auswirkungen von Alkohol ernst genommen werden: Alkohol gelangt übers Blut in die Plazenta, weshalb ein Embryo oder Fötus bei Konsum der Mutter schnell den gleichen Alkoholpegel hat wie sie. Im Unterschied zu Mutter kann das werdende Kind den Alkohol wegen noch nicht ausgebildeter Enzyme dafür aber nicht oder nur sehr langsam abbauen. Der Fötus reagiert darauf mit Abwehrhaltung, verlangsamt den Herzschlag und zieht den Beckenboden an.
Niemand wolle sein Kind vorsätzlich schädigen, unterstrich Kronthaler. "Eltern wollen das Beste für ihr Kind. Deshalb ist der Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft die beste Prävention, um jedes Risiko auszuschließen."
Derartiges Wissen und der richtige Umgang damit ist Teil von Workshops über den Lebensbeginn, die der überkonfessionelle Verein anbietet. In der kostenlosen Beratung für Schwangere und werdende Eltern - in Präsenz, telefonisch oder via Video-Telefonie - können auch sozialrechtliche und psychologische Fragen geklärt werden, weitere Schwerpunkte sind Konfliktberatung, Paarberatung, Bindungsförderung in der Schwangerschaft und praktische Hilfen. Auf Wunsch begleitet aktion leben die Familien bis zum zweiten Geburtstag des Kindes, um Krisen gemeinsam zu bewältigen. "Wichtig ist, sich Hilfe zu holen und zu wissen, wo sie zu finden ist", so Kronthaler. (Infos: www.aktionleben.at)
Quelle: kathpress