
Mary's Meals versorgt nun täglich 3 Millionen Schulkinder weltweit
Das internationale Hilfswerk Mary's Meals hat einen neuen Meilenstein erreicht: Erstmals werden täglich über drei Millionen Kinder weltweit mit einer warmen Mahlzeit in der Schule versorgt. Die in Schottland gegründete Organisation, die auch in Österreich mit Spendensammlung und Bildungsarbeit aktiv ist, verzeichnete in den vergangenen 18 Monaten einen Zuwachs von rund 800.000 Kindern im Programm.
Als stark wachsend nennt die Organisation u.a. die von Konflikten gezeichnete Tigray-Region in Äthiopien, wo die Zahl der versorgten Kinder von 30.000 auf über 245.000 stieg. Auch in Malawi (nunmehr über 1,3 Millionen Kinder), in Sambia (über 600.000) und in Haiti (nahezu 200.000) wurde die Schulernährung erheblich ausgeweitet. Insgesamt ist Mary's Meals derzeit in 16 Ländern tätig, weiters auch Indien, Ecuador, der Südsudan, Liberia, Benin, Mosambik, Simbabwe, Kenia, Madagaskar, Jemen, Libanon und Syrien.
Die Organisation verfolgt das Ziel, durch eine tägliche Schulmahlzeit sowohl Hunger zu lindern als auch den Zugang zu Bildung zu fördern, in von Armut, Konflikten oder den Folgen des Klimawandels betroffenen Ländern. Wissenschaftliche Studien belegen inzwischen, dass diese Schulmahlzeiten nicht nur die Teilnahme am Unterricht erhöhen, sondern auch Gesundheit und Konzentrationsfähigkeit der Kinder verbessern. In vielen Projektregionen stiegen die Schülerzahlen deutlich, auch bei Mädchen. Zugleich schaffen immer mehr Kinder den Übergang in weiterführende Bildung.
Die Umsetzung basiert auf einem kosteneffizienten Modell: Eine Mahlzeit kostet durchschnittlich 11 Cent, mit einer Spende von 22 Euro kann ein Kind ein ganzes Schuljahr lang versorgt werden. Gekocht wird lokal, häufig von Angehörigen der Kinder, mit regionalen Lebensmitteln. Dadurch profitieren auch Kleinbauern und lokale Märkte.
Rege Unterstützung aus Österreich
Spenden aus Österreich sichern laut Geschäftsführerin Klara Heidlberger derzeit den Schulbesuch und die laufende Ernährung von 100.000 Kindern, wobei diese Unterstützung überwiegend von Ehrenamtlichen getragen wird. Diese engagieren sich mit Sammelaktionen, Benefizveranstaltungen oder als sogenannte Rucksackpacker, die jährlich einen Container mit rund 5.000 gebrauchten und mit Schulmaterial gefüllten Schultaschen nach Malawi schicken.
Mary's Meals wird in Österreich laut Heidlberger von Menschen mit unterschiedlichen Weltanschauungen unterstützt - häufig aus religiöser Motivation heraus, oft aber auch aus dem Wunsch, konkret Hoffnung zu geben. "Viele möchten Kindern durch eine tägliche Mahlzeit den Schulbesuch ermöglichen und ihnen damit eine Zukunftsperspektive bieten", so die Geschäftsführerin gegenüber Kathpress. Besonders erfreulich sei das Engagement junger Menschen: Die Jugendgruppe von Mary's Meals Austria finanziert den laufenden Betrieb von zwei Schulküchen in Afrika, beteiligt sich an Benefizevents wie etwa am "Run for hope" am 28. September in Wien oder stellt ihre Kompetenz etwa in Sachen Social Media zur Verfügung.
Heidlberger besuchte in den vergangenen Wochen ein Projekt in Sambia. Besonders eindrücklich sei dort die Rückmeldung der Kinder gewesen, dass sie "Mary's Meals mögen, weil sie dann nicht hungrig sind". Für viele sei die Schulmahlzeit das einzige Essen am Tag. Das Programm habe positive Auswirkungen auf die gesamte Familie und werde von lokalen Partnern und Freiwilligen vor Ort verlässlich umgesetzt.
Herausforderungen bleiben groß
Trotz des Meilensteins von drei Millionen erreichten Kindern betont die Organisation die anhaltende Dringlichkeit: Laut aktuellem UNESCO-Weltbildungsbericht besuchen 71 Millionen Kinder im Grundschulalter keine Schule. Rund 27 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren leiden unter schwerer Nahrungsmittelunsicherheit. Das Schulernährungsprogramm sei daher ein wichtiger Beitrag, um globale Bildungs- und Entwicklungsziele zu erreichen. (Infos: www.marysmeals.at)
Quelle: kathpress