
Ukrainerinnen berichten in Graz vom Leben unter Dauerbeschuss
Einblicke in die erschütternde Lage der kriegsbetroffenen Bevölkerung in der Ukraine haben Projektpartnerinnen des Welthaus der Diözese Graz-Seckau aus der Stadt Konotop im Nordosten der Ukraine bei einem Besuch in Graz gegeben. Ihre Heimatstadt werde permanent von russischen Raketen und Drohnen beschossen; bis zu 50 Mal am Tag gäbe es Luftalarm. Auch Kinder in den Schulen und Kindergärten müssten immer wieder Schutz in den Kellern suchen, berichteten Svitlana und Olha, die in Konotop mit dem Verein Viden Kindern und Jugendlichen aus schwierigen sozialen Verhältnissen helfen, laut Welthaus-Mitteilung am Montag.
Die Partnerschaft des Vereins Viden mit Welthaus Graz besteht seit 25 Jahren. Seit Kriegsbeginn wird der Bevölkerung mit Nahrung, Hygieneartikeln, Kleidung und Heizmaterial geholfen. "Viele haben alles verloren. Sie wissen nicht, was sie tun sollen", schilderten die beiden Ukrainerinnen bei ihrem Besuch in der Steiermark. In Konotop beraten sie Betroffene auch dabei, Hilfe vom Staat zu erhalten.
Viele Menschen seien schwer traumatisiert. "Das Wichtigste ist, gehört zu werden. Wir sprechen mit ihnen, geben ihnen das Gefühl, nicht allein zu sein", so die beiden Frauen. Für Kinder und Jugendliche gebe es eine Vielzahl an Angeboten, teils in den Luftschutzkellern: Kurse für Choreografie, Tanz, kreatives Gestalten, EDV, Berufsausbildung, Deutsch- und Englisch oder Aerobic sollen ein "Stück Normalität" im Ausnahmezustand bieten.
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Quelle: Kathpress