
80 Jahre Katholische Frauenbewegung Wien: "Mystik ist Widerstand"
Die Katholische Frauenbewegung (kfb) der Erzdiözese Wien feiert ihr 80-jähriges Bestehen. In einer Aussendung am Montag erinnerte die Organisation an ihren Auftrag zur Stärkung von Frauenrechten und lud zum Festgottesdienst mit dem Wiener Administrator Josef Grünwidl für Freitag, 26. September um 12 Uhr in den Wiener Stephansdom ein.
Die Grundfesten der kfb - ein aktives Engagement für Gleichberechtigung und die Schaffung einer "spirituellen Heimat" - machten die Frauenbewegung seit 1945 und bis heute unverzichtbar, betonte kfb-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl. Denn: Noch immer seien Frauen in Gesellschaft wie in der Kirche benachteiligt. "Mystik ist für uns Widerstand gegen patriarchale Denkweisen und gegen Spaltung", erklärte Erna Novosel, ehrenamtliche Vorsitzende der kfb Wien.
Frauen sollten "als Befreite leben", erklärte Ritter-Grepl das Engagement der kfb. Das Jubiläum mache deutlich, wie unverzichtbar die katholische Frauenbewegung sei: Sie schenke Frauen spirituelle Heimat, fördere ihre Selbstbestimmung, vernetze sie untereinander und setze sich für eine gerechte Welt ein - in Österreich und weit darüber hinaus.
"Wir Frauen der Katholischen Frauenbewegung sind beides, Martha und Maria. Wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen", verwies Novosel auf die biblischen Frauen, die für aktives Handeln sowie Spiritualität und das Hören auf Gottes Wort stehen. "Wir haben seit Jahrzehnten immer gemeinsam in Kirche und Gesellschaft für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung eingestanden", so die ehrenamtliche Vorsitzende. Die Einbindung von Mystik sei eine "Kraftquelle, unsere Talente für eine gerechtere Welt einzubringen".
Die kfb Wien wurde 1945 mit dem Ziel gegründet, für Frauen Möglichkeiten zu schaffen, den Glauben zu leben, Verantwortung zu übernehmen und Solidarität zu zeigen. Bis heute ist die Bewegung im kirchlichen und gesellschaftlichen Leben aktiv, unter anderem durch spirituelle Angebote, Bildungsarbeit und ihr Engagement für Gerechtigkeit.
Quelle: Kathpress