
Erzdiözese Wien: Beratungen für Alleinerziehende verdoppelt
Im Vorfeld des Tags der Alleinerziehenden am Sonntag (28. September) hat die St.-Elisabeth-Stiftung der Erzdiözese Wien bedrückende Zahlen veröffentlicht: So stieg die Zahl der Beratungsgespräche in der Beratungsstelle für Schwangere und alleinerziehende Mütter in Not innerhalb von nur zwei Jahren um 120 Prozent, wie die Einrichtung am Mittwoch mitteilte. 3.413 Gespräche wurden von Jänner bis Mitte September in der Familien-, Rechts- und Schwangerenberatungsstelle geführt. Im Vergleichszeitraum des Jahres 2023 waren es noch 1.555. Grund für den Anstieg sei die hohe Inflation, die Alleinerziehende besonders hart treffe, hieß es seitens der Stiftung. Sie würden ihre Existenz immer öfter durch die massiv gestiegenen Preise für Güter des täglichen Bedarfs bedroht sehen.
"Der Anstieg der Beratungen in unserer Familien-, Rechts- und Schwangerenberatungsstelle zeigt eindrücklich die wachsende Not vieler alleinerziehender Frauen", betonte Nicole Meissner, Geschäftsführerin der St. Elisabeth-Stiftung. Sie stünden oft vor der Herausforderung, ihre Familien in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen, während sie gleichzeitig mit Wohnungslosigkeit und der Suche nach einer stabilen Erwerbsbasis kämpften.
Das Team der Beratungsstelle berät alleinerziehende Frauen vor oder nach einer Geburt über ihre sozialrechtlichen Ansprüche, optimale medizinische Versorgung und Säuglingspflege sowie über die Möglichkeiten leistbaren Wohnraums. Die Beraterinnen der St. Elisabeth-Stiftung vergeben an schwangere Frauen und Mütter in Not Lebensmittelspenden, Windelpakete und Wertgutscheine. Insbesondere die gestiegenen Kosten für Lebensmittel, Kleidung, Mieten und Energie sind für Alleinerziehende schwer stemmbar. Laut Zahlen der Stadt Wien gab es 2023 in Wien rund 77.600 Ein-Eltern-Haushalte, Tendenz steigend, wie die St.-Elisabeth-Stiftung mitteilte.
"Es ist unsere Aufgabe, diesen Frauen zuzuhören und ihnen die nötige Unterstützung und Perspektiven zu bieten, damit sie ein selbstbestimmtes Leben führen können", appellierte Meissner an Spenderinnen und Spender. In Zeiten der allgemeinen schwierigen wirtschaftlichen Situation seien bei der Stiftung die Spenden zuletzt zurückgegangen.
Unter dem Motto "Mama, du schaffst das!" unterstützt die St. Elisabeth-Stiftung der Erzdiözese Wien schwangere Frauen, wohnungslose alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern und Familien in schwierigen Lebenssituationen. Die Stiftung hilft auf vielerlei Art, etwa mit kostenloser Familien-, Rechts- und Schwangerenberatung, mit Therapiestunden und einem sozialpädagogischen Team, mit vier Mutter-Kind-Häusern, Startwohnungen und Wohnberatung. Den (Wieder-)Einstieg in die Arbeitswelt unterstützt die Stiftung unter anderem mit einer Web- und Kreativwerkstatt, mit befristeten Anstellungen und Ausbildungen in "Mamas Café" und "Mamas Werkstatt".
(Info: www.elisabethstiftung.at, Spendenkonto: AT30 1919 0000 0016 6801)
Quelle: kathpress