
Papst hat wegen Vatikan-Finanzen "keine schlaflosen Nächte"
Papst Leo XIV. befasst sich offenbar weiterhin mit der schwierigen finanziellen Situation des Vatikans. Wie das vatikanische Presseamt mitteilte, empfing er am Donnerstag den Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx, der seit 2014 den Wirtschaftsrat des Heiligen Stuhls koordiniert. Am selben Tag traf der Papst auch den italienischen Kurien-Erzbischof Giordano Piccinotti. Er ist seit knapp zwei Jahren Präsident der vatikanischen Güterverwaltung APSA, die das umfangreiche Immobilien- und Finanzvermögen des Heiligen Stuhls verwaltet.
Über den Inhalt der Gespräche teilte der Vatikan nichts mit. Papst Leo XIV. selbst äußerte sich aber in einem am Donnerstag vom US-Portal "Crux" veröffentlichten Interview mit der Vatikan-Journalistin Elise Ann Allen auch zur wirtschaftlichen Situation des Vatikans.
Dabei verwies er auf Fortschritte, darunter ein positives Ergebnis von 60 Millionen Euro in der jüngst präsentierten APSA-Bilanz und die wieder verbesserte finanzielle Lage der Vatikanmuseen nach dem Besuchereinbruch während der Covid-Krise durch ausbleibende Rom-Touristen; Leo sprach aber auch bleibende Probleme wie beim Vatikan-Pensionsfonds an.
Zudem gelte es, "schlechte Entscheidungen" wie beim verlustreichen Immobiliendeal an der Londoner Sloane Avenue, zu vermeiden, fügte das Kirchenoberhaupt hinzu. Die Einführung neuer Kontrollmechanismen und Kontrollen für die Finanzgeschäfte zeige bereits positive Entwicklungen.
"Ich sage nicht, dass wir uns zurücklehnen und sagen können, die Krise sei vorbei", fasste der Papst mit Blick auf die Finanzlage im Vatikan zusammen. "Ich glaube nicht, dass die Krise vorbei ist. Ich denke, wir müssen weiter daran arbeiten, aber ich habe deswegen keine schlaflosen Nächte."
Quelle: kathpress