
Neue Publikation zum 200-Jahr-Jubiläum des Salzburger Domkapitels
Erstmals seit der Wiedererrichtung des Salzburger Domkapitels gibt es eine umfassende Darstellung seiner Geschichte. Die Publikation unter dem Titel "200 Jahre neues Salzburger Domkapitel" wurde im Rahmen des Domkirchweihfests am Donnerstag im Salzburger Kardinal-Schwarzenberg-Saal der Öffentlichkeit präsentiert. Der Jubiläumstag sei der richtige Moment, "um sich seiner wechselvollen und für Diözese und Land so prägenden Geschichte zu besinnen", betonte Erzbischof Franz Lackner bei der Festveranstaltung. Die Publikation, die nebst Fachartikeln auch Kurzbiografien aller Domkapitulare und Ehrendomherren enthält, gebe auch Anlass, "Dankbarkeit gegenüber jenen Vielen zu zeigen, die in all diesen Zeiten ihren Dienst am Evangelium und an unserer Diözese treu versehen haben", so der Erzbischof.
"Zum ersten Mal liegt eine Geschichte des Salzburger Domkapitels von 1825 bis heute vor", hob Roland Kerschbaum, Diözesankonservator, Domherr und Mitherausgeber der Neupublikation hervor, der gemeinsam mit Mitherausgeber Thomas Mitterecker, Leiter des erzdiözesanen Archivs, das Werk vorstellte. Die vorliegende Publikation gebe Einblick in eine bisher wissenschaftlich eher vernachlässigte Thematik der Salzburger Kirchengeschichte, sagte Mitterecker in seiner Ansprache. Der umfangreiche Anhang mit Kurzbiografien der Kapitulare und Ehrendomherren verleihe dieser Institution zudem "ein lebendiges und menschliches Gesicht".
Das Salzburger Domkapitel wurde im Jahr 925 erstmals urkundlich erwähnt, 1825 dann in verkleinerter und bürgerlich geprägter Form wiedererrichtet. Dabei spielte es eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der Erzdiözese, betonten die Herausgeber. Ursprünglich ein Domkapitel, das vor allem durch adelige und wohlhabende Mitglieder geprägt war, wurde es nach den politischen Umwälzungen des frühen 19. Jahrhunderts zu einem durchweg bürgerlichen Gremium. Auch wenn sich die Struktur geändert hatte, blieb die Aufgabe des Kapitels, als Berater des Erzbischofs, Gebetsgemeinschaft und Ort der Seelsorge zu wirken, stets unverändert.
Das Salzburger Domkapitel sei "ein kontinuierlich wirkendes Gremium, das die Diözese mitgestaltet und in der Administration sowie in der spirituellen Betreuung unterstützt", sagte Domdechant Gottfried Laireiter. Es sei "ein starkes und treues Gegenüber der Erzbischöfe" und helfe mit, das geistliche Leben in Salzburg zu gestalten. "Dieses Gremium wird auch in Zukunft ein Ort der Zusammenarbeit und des Dialogs bleiben, um das geistliche Leben der Diözese Salzburg zu fördern und zu gestalten", betonte Kerschbaum.
Das Buch "200 Jahre neues Salzburger Domkapitel" ist im Salzburger Verlag Anton Pustet erschienen.
Quelle: kathpress