
Frauenministerin für konsequente Umsetzung von Lieferkettengesetz
"Das Lieferkettengesetz ist eine wirksame Maßnahme, die Kinder schützt, und ich stehe nach wie vor voll und ganz dahinter": Das hat Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) am Donnerstag bei einem Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der Initiative "Kinderarbeit stoppen" betont. Im Zentrum der Gespräche stand die Forderung nach einer konsequenten Umsetzung des EU-Lieferkettengesetzes in Österreich sowie einem entschlossenen Vorgehen gegen ausbeuterische Kinderarbeit weltweit. Die Ministerin sicherte laut einer Aussendung der Dreikönigsaktion am Freitag ihre Unterstützung zu und betonte die Notwendigkeit eines klaren politischen Bekenntnisses gegen Kinderarbeit.
Die Initiative, u.a. getragen von der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, Jugend Eine Welt, Solidar Austria (ÖGB) und Kindernothilfe Österreich, setzt sich seit Jahren für verbindliche Regeln zur Achtung der Menschenrechte in globalen Lieferketten ein. Mit Blick auf die im Jahr 2024 verabschiedete EU-Lieferkettenrichtlinie fordert sie eine vollständige und unveränderte Umsetzung auf nationaler Ebene.
Im Gespräch mit Holzleitner stand insbesondere die Lage von Mädchen im Vordergrund. Diese seien in vielen Regionen mehrfach benachteiligt, konkret durch harte Arbeit, verwehrte Bildungschancen und Diskriminierung. Häufig leisteten sie verdeckte Kinderarbeit im Haushalt, in der Landwirtschaft oder beim Wasserholen. "Der richtige Ort für Kinder ist die Schulbank und der Spielplatz - nicht harte Arbeit im Haushalt oder auf Feldern", unterstrich die Ministerin. Der weltweite Zugang zu zu Bildung, Schutz und Zukunftsperspektiven sei eine gemeinsame Verantwortung, so die Politikerin: "Denn Gerechtigkeit heißt, dass jedes Kind frei und selbstbestimmt aufwachsen kann."
Die Initiative forderte, das europäische Lieferkettengesetz (CSDDD) in Österreich ohne Abstriche umzusetzen. Diese sei "ein wichtiger Beitrag, um Kinderarbeit und Ausbeutung weltweit zu beenden", betonte Sigrid Kickingereder, Geschäftsführerin der Dreikönigsaktion. Und weiter: "Wir brauchen vollen Einsatz und das Mitdenken aller, die Richtlinie möglichst intelligent und wirkungsvoll umzusetzen. Was arbeitende Kinder bestimmt nicht brauchen, ist ein Abschwächen und Hinterfragen, wie es derzeit in Brüssel unter dem Schlagwort 'Deregulierung' diskutiert wird."
Ein symbolischer Teil des Treffens war eine Tanzperformance von Kindern und Jugendlichen aus der AHS Wien West zur Coverversion des Liedes "Live is Life". Die Aktion mit dem Hashtag #tanzengegenkinderarbeit sollte auf kreative Weise auf das Schicksal arbeitender Kinder weltweit aufmerksam machen. Die Schülerinnen und Schüler erinnerten zudem an das UN-Nachhaltigkeitsziel SDG 8.7, das die Beendigung jeder Form von Kinderarbeit bis 2025 vorsieht. Dieses Ziel werde klar verfehlt, hieß es. Um es bis 2030 zu erreichen, müsste Kinderarbeit elfmal schneller zurückgehen als in den vergangenen vier Jahren. Laut Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) müssen derzeit rund 138 Millionen Kinder weltweit arbeiten, davon 54 Millionen unter gefährlichen Bedingungen.
Die Initiative besuchte zuvor bereits u.a. Sozialministerin Korinna Schumann und Justizministerin Anna Sporrer; weiters wurde im Juni eine Tanzaktion im Wiener MuseumsQuartier gegen Kinderarbeit aufgeführt.
(Link: www.kinderarbeitstoppen.at)
Quelle: kathpress