
Wels: Kreuzschwestern begingen 200. Geburtstag ihrer Gründerin
Die Kreuzschwestern der Provinz Europa Mitte haben am Samstag in Wels den 200. Geburtstag ihrer Gründerin, Mutter Maria Theresia Scherer (1825-1888), begangen. Anlässlich des Gedenktages des heiligen Franz von Assisi fand im Klinikum Wels ein Festgottesdienst statt, dem der Linzer Bischofsvikar für Orden, Säkularinstitute und geistliche Gemeinschaften, Adi Trawöger, vorstand, geht aus einem Bericht der Ordenskonferenz hervor.
An der Feier nahmen rund 120 Kreuzschwestern aus verschiedenen Regionen der Provinz - darunter Steiermark, Tirol, Niederösterreich und Oberösterreich, sowie Bayern, Ungarn und Slowenien - teil. Ebenfalls anwesend waren Führungskräfte und Mitarbeitende aus den Einrichtungen der Ordensgemeinschaft.
Die Predigt hielt laut Aussendung Sr. Maria Esther Ganhör, die das geistliche Profil von Mutter Maria Theresia Scherer in den Mittelpunkt stellte. Sie würdigte deren tiefe Gottesbeziehung, ihre Ausdauer im Dienst an den Armen sowie ihre Fähigkeit, den Menschen mit Zuwendung und Mitgefühl zu begegnen. Die Gründerin sei von einer "Zärtlichkeit im Blick auf die Not der Zeit" geprägt gewesen. Das Teilen, das Miteinander und die Sorge um die Schwächsten seien zentrale Elemente ihres Handelns gewesen, so Ganhör.
Provinzoberin Sr. Petra Car betonte in ihrer Ansprache die bleibende Relevanz des Charismas der Kreuzschwestern. Sie würdigte das Engagement der Schwestern und der Mitarbeitenden in den Einrichtungen der Gemeinschaft, die heute in deren Geist weitergeführt würden. Der Blick zurück auf die Anfänge - insbesondere auf die ersten Schwestern, die 1860 nach Wels kamen - zeige ein starkes Beispiel gelebter Nächstenliebe. Die Gründung der Provinz Oberösterreich im Jahr 1865 sei daher nicht nur ein historisches Datum, sondern Ausdruck einer kontinuierlichen Präsenz im Dienst an kranken und bedürftigen Menschen, so Car.
Maria Theresia Scherer (1825-1888) war die Gründerin und erste Generaloberin der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz. Nach einer Ausbildung in Krankenpflege und einer Tätigkeit als Lehrerin übernahm die gebürtige Schweizerin 1857 die Leitung der Kongregation. Unter ihrer Führung wuchs der Orden zu einem bedeutenden sozialen und karitativen Werk mit mehreren Hundert Niederlassungen. Sie galt als zielstrebig und verantwortungsbewusst, führte den Orden durch schwierige finanzielle Zeiten und setzte sich besonders für Krankenpflege und Bildung ein. 1995 wurde sie von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Die Provinz Europa Mitte der Kreuzschwestern wurde 2007 durch die Zusammenführung der Provinzen aus Österreich, Ungarn, Bayern sowie dem Vikariat Slowenien gegründet. Ihre Zentrale befindet sich in Wels (Oberösterreich), wo sich bereits 1860 die ersten Schwestern der Kongregation im Gebiet der damaligen österreichisch-ungarischen Monarchie niedergelassen hatten. Heute leben und wirken über 305 Schwestern in 37 Niederlassungen in Österreich, Bayern, Ungarn und Slowenien.
Tätig sind die Kreuzschwestern vor allem im Gesundheitswesen, in der Bildung und in sozialen Diensten, konkret in Pflege, Seelsorge, Exerzitienbegleitung, Flüchtlingshilfe, Psychotherapie, Frauenberatung und geistlicher Begleitung sowie durch Schulen. Ziel ihres Wirkens ist es, zu einem würdevollen, selbstbestimmten Leben zu ermutigen, wobei ein besonderes Augenmerk bei Menschen in schwierigen oder verletzlichen Lebenssituationen liegt. (Infos: www.provinzeuropamitte.eu)
Quelle: kathpress