
Amtseinführung des reformierten Landessuperintendenten Stoffers
Der neue Landessuperintendent der Evangelisch-reformierten Kirche in Österreich, Ralf Stoffers, wird am Sonntag, 12. Oktober, in sein Amt eingeführt. Der feierliche Gottesdienst in der reformierten Stadtkirche in Wien-Innere Stadt beginnt um 10 Uhr. Stoffers war im März von der Synode der Evangelischen Kirche H.B. in Österreich gewählt worden. Er trat sein Amt am 1. September an.
Der Landessuperintendent wird in der Evangelischen Kirche H.B. für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt, Wiederwahl ist möglich. Stoffers folgt auf den Wiener Pfarrer Thomas Hennefeld.
Zur Evangelischen Kirche H.B. in Österreich - und somit zum Verantwortungsbereich des Landessuperintendenten - gehören neun Pfarrgemeinden zwischen Wien und Bregenz. Insgesamt gehören der Evangelisch-reformierten Kirche in Österreich rund 11.000 Mitglieder an.
Ralf Stoffers ist seit 2010 Pfarrer der Evangelischen Pfarrgemeinde A.u.H.B. Bregenz. 1969 in Niedersachsen geboren, studierte Stoffers evangelische Theologie in Marburg/Lahn und Wien. Sein Vikariat und seine ersten Jahre als Pfarrer verbrachte er in Kärnten (Feldkirchen/Waiern und Trebesing). Davor war er in der Öffentlichkeitsarbeit für eine NGO tätig. Stoffers ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Er bleibt weiterhin Pfarrer in Bregenz.
Stoffers betont Liberalität
Die Evangelische Kirche Helvetischen Bekenntnisses (H.B.) zeichnet sich nach Ansicht des neuen Landessuperintendenten durch Liberalität aus, "und zwar sowohl theologisch als auch im Blick auf die Gesellschaft", wie er in der ORF-Fernsehsendung "Orientierung" kurz nach seinem Amtsantritt sagte. Sie könne "auch als kleine oder Minderheitenkirche die Stimme erheben und aus der Perspektive der Minderheiten argumentieren und die Stimme einbringen, sei es auf religiöser Ebene als Reformierte Kirche, aber auch aus der Perspektive der Minderheiten im Blick auf die Gesellschaft."
Dabei unterstrich Stoffers, dass bereits 2019 ein einstimmiger Beschluss der Synode erfolgt sei, auch gleichgeschlechtlichen Paaren die Trauung zu ermöglichen, "weil es in erster Linie darum geht, dass zwei Menschen einander Liebe und Treue und Fürsorge aus freien Stücken und möglichst lebenslang versprechen. Das ist geschlechterunabhängig."
Die Evangelische Kirche sei "eine Kirche des Wortes", hob Stoffers hervor. Gesellschaftlichen Herausforderungen wie "Hate Speech" im Internet will Stoffers auch in der Zusammenarbeit "mit den weiteren christlichen Kirchen oder auch im interreligiösen Gespräch" begegnen.
Quelle: kathpress