Wiener Ordensschule gibt Schließung bekannt
Der Schulverein De La Salle hat die bevorstehende Schließung seines Schulstandorts in der Schopenhauerstraße im 18. Wiener Gemeindebezirk bekanntgegeben. Mit Ende des Schuljahres 2025/2026 werden sowohl die dortige Volksschule als auch die Mittelschule ihren Betrieb einstellen. Davon betroffen sind insgesamt 17 Klassen mit rund 325 Schülerinnen und Schülern sowie 33 Lehrkräfte.
Als Gründe für die Schließung nennt der Trägerverein eine Kombination aus sinkenden Schülerzahlen und infrastrukturellen Herausforderungen, deren finanzielle Bewältigung laut eigenen Angaben "die Möglichkeiten bei Weitem übersteigt". Vor allem der "massive Investitionsbedarf", der für den weiteren Betrieb notwendig gewesen wäre, sei dabei ins Gewicht gefallen. Die Entscheidung sei nach intensiven Prüfungen und dem Bemühen um Alternativen getroffen worden, heißt es in einem Schreiben an Eltern und Erziehungsberechtigte.
Der Unterricht sowie sämtliche Betreuungsangebote sollen im laufenden Schuljahr planmäßig weitergeführt werden. Für das Schuljahr 2026/2027 wird den betroffenen Familien nahegelegt, alternative Bildungseinrichtungen zu wählen. Die Schule kündigte dafür die Errichtung einer eigenen Anlaufstelle als Unterstützung bei der Suche nach Anschlusslösungen an und steht dazu in Kontakt mit der Bildungsdirektion Wien sowie anderen Schulen. Auch die Erzdiözese Wien, die in die Entscheidung des Ordens nicht eingebunden war, erklärte über ihren Sprecher Michael Prüller, man werde "natürlich versuchen zu helfen und die betroffenen Familien und Lehrkräfte nach Möglichkeit aufzufangen".
Die katholische Privatschule De La Salle Währing wurde im Jahr 1920 gegründet und gehört zur internationalen Gemeinschaft der Schulbrüder, die weltweit Bildungsangebote betreibt. Neben dem betroffenen Standort betreibt der Schulverein drei weitere Einrichtungen in Wien, darunter das Marianum in Währing, eine Schule in Wien-Fünfhaus sowie den Bildungscampus Strebersdorf. Weltweit zählen die Schulbrüder mit mehr als einer Million Schülerinnen und Schülern an über 1.100 Standorten in 80 Ländern zu den größten Bildungsträgern unter den katholischen Ordensgemeinschaften.
Wie es seitens des Schulvereins auf Kathpress-Nachfrage hieß, seien andere Standorte auch in absehbarer Zeit nicht von Schließungen betroffen. Wie es mit dem Grundstück in der Schopenhauerstraße weitergeht, sei offen. Angaben über eine mögliche Nachnutzung durch den Orden, der Eigentümer ist, oder einen etwaigen Verkauf liegen aktuell nicht vor.
Quelle: kathpress
