
Missio-Nationaldirektor Wallner: Syrien darf nicht islamistisch werden
Missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner befindet sich derzeit mit einem Team von Missio-Österreich in Syrien, um Hilfsprojekte vor Ort zu besuchen. Nach dem Sturz des Assad-Regimes und der Machtübernahme durch den islamistischen Milizführer Ahmed al-Scharaa seien Christinnen und Christen zwar keiner unmittelbaren Bedrohung ausgesetzt, doch unter den christlichen Gemeinschaften herrsche Angst, berichtete Wallner von vor Ort in einer Aussendung von Missio. Wallner warnte eindringlich vor einer islamistischen Radikalisierung Syriens: "Syrien darf nicht islamistisch werden."
"Syrien ist eines der Ur-Länder des Christentums. Die Christen werden aber hier in Syrien immer mehr zu einer Minderheit. Wir sind vor Ort, um den Christinnen und Christen Hoffnung zu geben und unsere Missio-Projektpartner, die sich tatkräftig pastoral und sozial für die Menschen hier einsetzen, zu besuchen", so Wallner. Und er appellierte eindringlich: "Die Welt sollte sich mehr um Syrien kümmern. Wenn Syrien ein islamistischer Staat wird, ist das ein Problem für die ganze Welt, denn bei der vergangenen Wahl am Sonntag haben Minderheiten, auch die christlichen Gemeinschaften, kaum Gehör gefunden."
"Syrien ist auch ein christliches Land"
"Wir nehmen Syrien, vor allem nach der Flüchtlingskrise 2015, medial im Zusammenhang mit steigender Kriminalität in Österreich wahr, vergessen aber dabei, dass Syrien auch ein christliches Land ist", so "allewelt"-Chefredakteur Christoph Lehermayr, der auch Teil der Missio-Delagtion ist: "Die christliche Minderheit hat einmal zehn Prozent der Bevölkerung ausgemacht, heute sind es vielleicht noch zwei Prozent."
Auf dem Programm der Delegation stand neben dem Besuch von Hilfsprojekten auch eine Begegnung mit dem melkitisch-katholischen Patriarchen Josef I. Absi in Damaskus. Missio Österreich pflegt seit Jahren enge Kontakte zu kirchlichen Projektpartnern in Syrien. U.a. steht man auch in engem Kontakt zum OÖ-Jesuiten P. Gerry Baumgarnter, der aktuell in Aleppo in Nordsyrien wirkt.
Quelle: kathpress