
Gedenken zu Bruckners Todestag im Wiener Belvedere
Mit einem Requiem für Anton Bruckner wurde am Samstag dem Komponisten und Kirchenmusiker im Wiener Belvedere gedacht, der dort seine letzten Lebensjahre verbracht hatte und wo er am 11. Oktober 1896 verstarb. Hauptzelebrant der Feier in der Schlosskapelle war Propst Klaus Sonnleitner, der seit heuer dem Stift der Augustiner-Chorherren in St. Florian vorsteht, wo Bruckner ein Jahrzehnt gewirkt hatte. Das nächstjährige Gedenken zum 130. Todestag des Komponisten wird im Stift St. Florian am Sarkophag von Anton Bruckner in der Gruft stattfinden, wie die Initiatoren am Montag Kathpress gegenüber bekannt gaben.
In der Predigt erinnerte Propst Sonnleitner daran, dass Bruckner im Bewusstsein gelebt und komponiert habe, dass der Tod nicht das Ende, sondern die Verwandlung sei. "Er wollte - ganz im Sinne seines Glaubens - 'durch den Tod zum Leben' gelangen. Seine Musik - von den feierlichen Messen bis hin zu den gewaltigen Symphonien - ist oft ein Ringen um das Licht und das Leben. Ein Durchbruch des Göttlichen inmitten des Irdischen."
Bruckner verbrachte den Großteil seines Lebens in Wien, wo er ab 1868 lebte und wirkte. Ab Ende der 1880er-Jahre verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zusehends. Infolgedessen und über Vermittlung von Erzherzogin Marie Valerie, der jüngsten Tochter von Kaiser Franz Joseph, wurde ihm eine ebenerdige Wohnung im Kustodentrakt im Oberen Belvedere mietfrei zur Verfügung gestellt. Dort widmete er sich in seinem letzten Lebensjahr der Fertigstellung der 9. Sinfonie, die aber unvollendet blieb.
An der Außenmauer des Hauses erinnert heute eine Gedenktafel an den "Musikanten Gottes", wo nach dem Requiem ein Kranz für Bruckner niedergelegt wurde. Bei der Feier erklangen Gregorianische Choräle sowie Motetten von Anton Bruckner, dargeboten von einem Tuba-Quartett. Die musikalische Gestaltung lag beim Wiener Kirchenmusiker Thomas Dolezal.
Quelle: kathpress