
Wiederkehr: Religionsunterricht wichtige Säule ganzheitlicher Bildung
Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) hat am Donnerstagabend den konfessionellen Religionsunterricht als wichtigen Beitrag zu einer ganzheitlichen Bildung hervorgehoben. Beim Treffen der Fachinspektorinnen und Fachinspektoren für den katholischen Religionsunterricht in Wien würdigte er diesen als "Raum für Begegnung und Dialog". Ein gut gemachter Religionsunterricht könne zudem für die Identitätsfindung junger Menschen eine wichtige Rolle spielen, so der Politiker. Bildung sei die wichtigste gesellschaftliche Ressource und "Fundament für ein selbstbestimmtes Leben".
An der bis Freitag dauernden Tagung nehmen rund 40 Fachinspektoren aus allen österreichischen Diözesen sowie Südtirol teil. Unter dem Motto "Religionsunterricht heute und morgen. Was heißt hier katholisch? - Konfessionalität in der Vielfalt bewahren" diskutieren sie über die Zukunft des katholischen Religionsunterrichts in einer pluralen Gesellschaft.
Mit Blick auf den Druck, der auf junge Menschen laste und die eigene Identitätsfindung erschwere, könne der Religionsunterricht "eine wichtige Säule" darstellen, betonte der Bildungsminister, der zuvor Wiener Stadtrat für Bildung war. Bildung verstehe er als "Fundament für ein selbstbestimmtes Leben" sowie als Menschen- und Herzensbildung, "die auch die Schülerinnen und Schüler überzeugt". Der Religionsunterricht und seine Lehrkräfte leisteten dazu einen zentralen Beitrag, indem sie Räume für Begegnung und Dialog schafften.
Zwar bringe die zunehmend pluraler werdende Gesellschaft auch organisatorische und bildungspolitische Herausforderungen mit sich, so Wiederkehr, zugleich könne der Religionsunterricht als mögliches Korrektiv gegen fundamentalistische Entwicklungen wirken. Der Minister verwies auf international zu beobachtende Tendenzen religiöser Ausgrenzung, etwa im Umfeld evangelikaler Strömungen in den USA. Er dankte den kirchlichen Schulverantwortlichen zudem für ihre "Offenheit, auch neue Wege anzudenken" - etwa im Hinblick auf kooperative oder interreligiöse Modelle des Religionsunterrichts.
Bildung als Teil kirchlichen Auftrags
Die Wiener Schulamtsleiterin Andrea Pinz, geschäftsführende Vorsitzende der Konferenz der österreichischen Schulamtsleiter:innen (SALK), verwies bezüglich des konfessionellen Religionsunterrichts auf den "österreichischen Weg" und betonte die gute Kooperation von Staat und Religionsgemeinschaften, um die Österreich international beneidet werde.
Ein klares Bekenntnis zum Religionsunterricht kam auch von Nikolaus Krasa, Delegat des Apostolischen Administrators. "Schule ist heute mit zeitgemäßem konfessionellem Religionsunterricht ein Ort des Dialogs zwischen Glauben und Welt", erklärte Krasa am Rande der Tagung. Für die Erzdiözese Wien sei der Bildungsbereich quer durch alle Altersgruppen ein wichtiger Teil des kirchlichen Auftrags - "beginnend mit der Elementarpädagogik bis hin zur Erwachsenenbildung. Bildung ist tief in der kirchlichen Tradition verankert", so Krasa.
Die Jahrestagung der Fachinspektorinnen und Fachinspektoren findet jährlich statt und dient dem Austausch über aktuelle Entwicklungen im Religionsunterricht. Organisiert wird sie vom Vorstand der österreichischen Fachinspektorinnen und Fachinspektoren in Zusammenarbeit mit der Konferenz der Schulamtsleiterinnen und Schulamtsleiter Österreichs (SALK), die die diözesanen Schulämter und das Amt für Katechese und Bildung in Südtirol vernetzt. (Link: https://www.kirche-schule-bildung.at)
Quelle: kathpress