
Stift Melk feiert am Sonntag Abtbenediktion von Ludwig Wenzl
Im niederösterreichischen Benediktinerstift Melk findet am Sonntag die Abtbenediktion des im September neu gewählten Abts Ludwig Wenzl statt. Die Benediktion, umgangssprachlich "Abtweihe" genannt, wird der St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried vornehmen. Die rund 800 Plätze in der bekannten Barock-Stiftskirche von Melk sind allesamt bereits vergeben, die Feier kann ab 15 Uhr aber über einen YouTube-Livestream mitgefeiert werden, wie das Stift am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress erklärte. Bei der Abtbenediktion wird der neue Abt gesegnet und bekommt die Ordensregel sowie die Insignien (Amtszeichen) - Abtring, Abtstab und Mitra - überreicht.
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hat ihre Teilnahme an dem feierlichen Gottesdienst ebenso zugesagt wie LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und der aus Melk stammende Innenminister Gerhard Karner (alle ÖVP). Neben Weihbischof Leichtfried, der auch die Predigt halten wird, kommt auch der ernannte Wiener Erzbischof Josef Grünwidl zur Abtweihe nach Melk.
Mit den Gläubigen feiern außerdem der Abtpräses der Österreichischen Benediktinerkongregation, Johannes Perkmann, und zahlreiche weitere Äbte und Pröpste aus ganz Österreich, ebenso der ermeritierte Erzabt Korbinian Birnbacher, Vorsitzender der Ordenskonferenz, und Ordenskonferenz-Generalsekretärin Sr. Christine Rod. Aus dem Ausland werden die Spitzen der Benediktinerkongregationen von Ungarn, Bayern und der Schweiz erwartet: Erzabt Cirill Hortobagyi aus der Abtei Pannonhalma, Abt Vigeli Monn aus der Abtei Disentis und Abt Markus Eller aus dem Kloster Scheyern.
Der 40-jährige Ludwig Wenzl war am 11. September zum 68. Abt von Stift Melk gewählt worden. Er ist Nachfolger von Abt Georg Wilfinger, der seit 2001 an der Spitze des Konvents stand. Die Amtszeit des neu gewählten Abtes beträgt zwölf Jahre. Der in Waidhofen/Ybbs und Aschbach Markt aufgewachsene Wenzl machte zunächst eine Ausbildung zum Hotel- und Touristikkaufmann. 2010 trat er ins Stift Melk ein, studierte Theologie und Geschichte in Salzburg; 2014 legte er die feierliche Ordensprofess ab, Weihbischof Leichtfried spendete ihm im November 2021 die Priesterweihe. Vor der Abtwahl leitete Wenzl im Stift Melk die Bereiche Kultur und Tourismus, die Pforte und das Stiftsarchiv, zuvor unterrichtete er am Stiftsgymnasium katholische Religion sowie Geschichte und Sozialkunde.
Das seit dem Jahr 1089 bestehende Benediktinerstift Melk ist heute die größte Klosteranlage des österreichischen Barocks und als Wahrzeichen der Wachau Teil des UNESCO-Welterbes. Jährlich kommen rund 500.000 Besucherinnen und Besucher in das Stift mit Kaiserstiege, Marmorsaal, Bibliothek und Stiftskirche. Dem Konvent gehören aktuell 21 Benediktinermönche an. Sie leben im Kloster und teils in den 23 zum Stift gehörenden Pfarren. Im Stift befindet sich auch ein Gymnasium mit mehr als 800 Schülerinnen und Schülern, das zu den ältesten katholischen Privatschulen Österreichs zählt.
Sieben Abtbenediktionen im Jahr 2025
Die Abtweihe in Melk am 26. Oktober ist heuer die bereits sechste Abtbenediktion in Österreich. Unter den neuen Äbten sind neben Ludwig Wenzl in Melk die Benediktiner-Äbte Jakob Auer (Salzburg-St. Peter), Bernhard Eckerstorfer (Kremsmünster), Patrick Schöder (Göttweig) und Alfred Eichmann (St. Lambrecht). Das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian feierte die Abtweihe von Propst Klaus Sonnleitner. Erst Anfang Oktober wurde zudem Norbert Mario Lesovsky zum Abt der Prämonstratenser in Geras gewählt. Seine Abtbenediktion ist für 8. Dezember geplant.
(Website: www.stiftmelk.at; Link zum Livestream am 26. Oktober, 15 Uhr: https://www.youtube.com/watch?v=IEq3S9UVu2A; Feierheft zum Download: https://www.stiftmelk.at/fileadmin/Bibliothek/Bilder/NEWS/2025/Messheft_Abtbenediktion_Ludwig_Wenzl_26.10.2025_ohne_Wahlspruch_und_Wappen.pdf)
Quelle: kathpress