
NÖ: Emmaus und Robin Powerhood bündeln Kräfte gegen Energiearmut
Seit Juli arbeiten die St. Pöltner Emmaus-Gemeinschaft und die ökosoziale Energiegemeinschaft Robin Powerhood zusammen, um Menschen in Energiearmut mit gespendetem Strom zu unterstützen. An der Spendenaktion beteiligen können sich Unternehmen sowie private Haushalte, die ihren Strom durch Photovoltaik-, Wind- oder Wasserkraftanlagen selbst gewinnen und mehr Strom produzieren, als sie brauchen. Seit Beginn der Kooperation konnten bereits 16.000 kWh Stromspenden an Emmaus St. Pölten weitergegeben werden. Sie kommen armutsbetroffenen Haushalten und sozialen Einrichtungen zugute, wie der Hilfsverein in einer Aussendung am Montag mitteilte.
Es sei ein "Gewinn für alle Beteiligten" und "fast wie eine moderne Brotvermehrung", betonten Emmaus Geschäftsführer Christoph Endres und Stabstellenleiter Jürgen Schmatzer. "Spender verzichten auf wenig, Empfänger profitieren enorm." Für viele Menschen in der Region sei Strom aufgrund steigender Preise und geringer Einkommen längst zum Luxus geworden, hieß es seitens Emmaus. "Wenn die Stromkosten das Budget sprengen, bleibt oft kaum Geld für andere lebensnotwendige Ausgaben." Stromspenden würden Familien, Alleinerziehenden und armutsbetroffenen Menschen helfen, "ihr Zuhause warm und lebenswert zu halten".
Große Resonanz
Die Idee stoße auf wachsende Unterstützung, berichtete der Verein. Seit Jahresbeginn habe sich die Zahl der Stromspenderinnen und Stromspender vervierfacht - derzeit zählt Robin Powerhood 125 aktive Mitglieder. Das Prinzip sei einfach, aber wirkungsvoll: Wer auf den Verkauf seines überschüssigen Stroms zu geringen Konditionen (rund 4 Cent/kWh) verzichtet, ermöglicht es Einrichtungen wie Emmaus oder betroffenen Haushalten, rund 10 Cent/kWh zu sparen.
"Energiearmut können wir nur gemeinsam bekämpfen. Mit Emmaus St. Pölten haben wir einen starken Partner an unserer Seite, der direkt bei den Menschen wirkt, die unsere Unterstützung am dringendsten brauchen", erklärte Valentin Neuhauser, Geschäftsführer von Robin Powerhood. Jede gespendete Kilowattstunde sei "ein Stück gelebte Solidarität".
Die Emmausgemeinschaft St. Pölten, Verein zur Integration sozial benachteiligter Personen, betreibt an neun Standorten in St. Pölten Einrichtungen zur Unterstützung für Menschen in Krisensituationen. Dazu gehören Notschlafstellen, Tageszentren, Wohnheime, eine Beratungsstelle sowie Arbeits- und Beschäftigungsplätze für Frauen, Männer und Jugendliche.
Robin Powerhood hat das Ziel, ein flächendeckendes Netzwerk sozialer Einrichtungen in ganz Österreich aufzubauen, wie es auf ihrer Webseite heißt. Partner des mehrfach ausgezeichneten Unternehmens sind neben Emmaus St. Pölten, die Caritas der Diözesen St. Pölten, Graz-Seckau und Wien, der Sozialverein B 37, das Rote Kreuz oder die Evangelische Stadt-DIAKONIE Linz. Seit ihrer Gründung im Jahr 2022 hat die Energiegemeinschaft Robin Powerwood mehr als 140 Haushalte mit gespendeter Energie unterstützen können.
(Info: https://www.emmaus.at/spendenuebersicht/strom-spenden/)
Quelle: kathpress