
Stephansdom zeigt ab Aschermittwoch 2026 Kreuze von Arnulf Rainer
77 Kreuzarbeiten des international bekannten österreichischen Malers Arnulf Rainer werden ab dem Beginn der Fastenzeit 2026 im Wiener Stephansdom zu sehen sein. Vier Monate lang zeigen das Domkapitel zu St. Stephan und die Sammlung Werner Trenker sieben Kreuze auf Holz sowie sämtliche Kreuz-Kaltnadelradierungen, die der 95-jährige Künstler seit 1956 geschaffen hat. Bundeskanzler Christian Stocker und Dompfarrer Toni Faber eröffnen die Schau "Das Kreuz - als Zeichen, das bleibt" am 17. Februar 2026, dem Vorabend des Aschermittwochs.
Gerade in Zeiten großer gesellschaftlicher und politischer Herausforderungen soll das Kreuz als Symbol an die Kernbotschaften des Christentums - Liebe, Mitgefühl, Vergebung und den unerschütterlichen Glauben an das Gute - erinnern, hieß es in einer am Dienstag verbreiteten Ankündigung. Das Kreuz sei dabei auch als Symbol der bleibenden Werte des Christentums zu verstehen, das seit Jahrhunderten Orientierung, Trost und Hoffnung spendet. In der Anzahl der 77 gezeigten Werke spiegle sich die Zahl "Sieben" als Symbol für Vollendung, Glaube und geistige Ordnung wider, die sich als zentrales Motiv leitend durch die Präsentation im Stephansdom ziehen soll.
Kunsthistorisch und in theologischer Hinsicht wird die Ausstellung von P. Friedhelm Mennekes SJ als Kurator begleitet. Der Jesuit und Gründer der renommierten "Kunst-Station Sankt Peter" in Köln ist im deutschsprachigen Raum als Vermittler zwischen moderner Kunst und Kirche bekannt. Seine Impulse beleuchten das Kreuz nicht nur als religiöses Symbol, "sondern auch als künstlerisches Zeichen menschlicher Existenz, Leidensfähigkeit und Hoffnung", hieß es in der Presseaussendung. Mennekes eröffne auch einen geistig-spirituellen Zugang zu den Werken Rainers, für den das Kreuz nicht nur Symbol der Christenheit sei, sondern vor allem eine Form, die ihn während seines gesamten künstlerischen Lebens begleite.
Obwohl sich Rainer selbst nicht als Kirchenmaler begreift, wurde der in Baden bei Wien geborene Künstler unter anderem durch seine expressiven Übermalungen sowie durch seine Kreuzdarstellungen, die zu zentralen Symbolen seines Schaffens avancierten, bekannt. Auch die Nähe zum Stephansdom ist nicht neu: Bereits in den 1950er Jahren war Arnulf Rainer eng mit der von Msgr. Otto Mauer (1907-1973) gegründeten "Galerie nächst St. Stephan" verbunden - einem Ort, der die Progression und Entfaltung der österreichischen Avantgarde maßgeblich förderte.
Quelle: kathpress